Im Test: Back 4 Blood

Back 4 Blood ist spaßig - aber es ist nicht Left 4 Dead 3

Back 4 Blood
(Image: © Warner Bros.)

TechRadar Fazit

Back 4 Blood fängt vieles von dem ein, was Left 4 Dead ausgemacht hat und nicht zu Unrecht geliebt wurde. Gleichzeitig werden moderneren Spieltrends, in das Spiel integriert, was nicht zwingend immer gut sein muss. Back 4 Blood macht Spaß, aber es ist vielleicht nicht unbedingt das richtige Spiel, wenn du auf eine direkte Fortsetzung von Left 4 Dead 2 hoffst.

Pro

  • +

    Online-Koop ist spaßig

  • +

    Das Kartensystem gibt dir einen hohen Grad an Individualität

  • +

    Witzige Dialoge

  • +

    Der Schwierigkeitsgrad bietet einen hohen Wiederspielwert

Kontra

  • -

    Noch Keine Mod-Unterstützung

  • -

    Eher ungeeignet für Solospieler

  • -

    Der Nahkampf lässt gegen Ende der Kampagne nach

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Back 4 Blood: Eine Übersicht

Review information

Plattform: PC

Gespielte Zeit: 30 Stunden

Back 4 Blood ist der Nachfolger im Geiste des gefeierten Left 4 Dead-Franchises für Xbox und PC. Im Internet gibt es Stimmen, die behaupten, ein Vergleich der beiden Spiele wäre unangebracht, weil Back 4 Blood ja eine eigene Marke ist. Das wäre im Prinzip so, als würde man sagen "Lass uns über moderne Fantasy-Romane reden, aber Herr der Ringe darf nicht als Vergleich herangezogen werden!"


Wer bei den Stichworten: Koop, Zombiehorden, Elitegegner und Ballerei nicht an Left 4 Dead denkt, muss nochmal eine Nachhilfestunde in Videospielgeschichte nehmen. Daher ist ein Vergleich zwischen Left 4 Dead und Back 4 Blood nicht nur angebracht, sondern unabdingbar. Zumal das Entwicklerstudio "Turtle Rock" das Gleiche ist.

Back 4 Blood

(Image credit: Warner Bros.)

Zur Vorbereitung:

TechRadar writers and editors playing a pre-beta preview of Back 4 Blood

(Image credit: Warner Bros)

Bevor ihr euere Session startet, müsst ihr einen von drei Schwierigkeitsgraden auswählen. Wer einfach ein bisschen rumballern will, nicht großartig Wert auf Taktik und Strategie legt, der wählt "Rekrut". Solltet ihr jedoch mit eurem Team schon einige Schlachten geschlagen haben und ihr die Herausforderung sucht, dann wählt „Veteran“ oder – für die Harten unter euch – „Albtraum“. Hier kommt ihr um Koordination und entsprechende Absprache nicht mehr drumherum. Wir haben das Spiel übrigens auf „Veteran“ gespielt.

In Back4Blood könnt ihr aus unterschiedlichen Charakteren auswählen, die jeweils spezielle Fähigkeiten haben. Beispielsweise kann Hofmann eine weitere Granate tragen als seine Mitstreiter. Es ist ebenfalls essenziell, wer von eurem Team sich mit welcher Waffe ausrüstet, da es durchaus zu Munitionsmangel kommen kann und man sich durch Tauschen den passenden Nachschub zuschustern muss.

Wenn die Vorbereitungen über Waffen, Munition und Spezialgegenstände (Türöffner, Healkits, Defibrillator etc.) abgeschlossen sind, ohne dass ihr euch gegenseitig über den Haufen schießen musstet, könnt ihr die Tür eures Saferooms öffnen und in den Kampf gegen die endlosen Zombiehorden ziehen.

Back 4 Blood

(Image credit: Warner Bros.)

Ist das Ihre Karte?

Einer der wesentlichsten Aspekte von Back 4 Blood ist das Kartendeck. Zu Anfang habt ihr ein Einsteigerdeck, welches euch an die Idee dahinter recht gut ranführt. Für jeden Levelabschnitt könnt ihr nämlich aus eurem Deck eine Karte wählen, die euch dann einen dauerhaften Buff gibt. Ob ihr mehr Kupfer (die Währung) finden wollt oder eure Nachladegeschwindigkeit erhöhen möchtet, die Wahl liegt bei euch. 

Für jedes abgeschlossene Level erhaltet ihr Vorratspunkte, die euch im Camp neue Karten erwerben lassen. Mit der Zeit könnt ihr euer Kartendeck also individuell auf euch und euren Spielstil anpassen. Wenn ihr euch im Team richtig abstimmt, werden die Karten in ihren Kombinationen ziemlich mächtig. 

Auch wenn das alles bis hier her ziemlich cool klingt und man schon richtig Lust auf die Metzelei hat, solltet ihr euch klar darüber sein, dass es nicht viel weiter darüber hinaus geht. Die Missionen sind leider sehr austauschbar und auch Ideen wie die Malus Karten (dichter Nebel oder schwerere Gegner) sind gefühlt nicht bis zum Ende gedacht worden.

Back 4 Blood

(Image credit: Warner Bros.)

Koop vs. Solo

Die vier Akte der Kampagne könnt ihr entweder alleine oder mit 1–3 Freunden gemeinsam durchspielen. Wir raten euch definitiv zu letzterem, da die auffüllenden Bots keine gute Figur machen und sich oft einfach nur dumm verhalten und angefühlt jeder Ecke hängen bleiben. Wir hätten es grundsätzlich toll gefunden, wenn Turtle Rock Studios den Singleplayer etwas ernster genommen hätte, denn von langanhaltenden spaßigen Spielstunden kann hier nicht die Rede sein. Das hängt auch nicht nur mit der Bot-KI zusammen, sondern auch mit der Progression.

Diese ist im Singleplayermodus nämlich von euren Koop-Missionen abgeschottet und ihr dürft eure erspielten Karten auch nur im Einzelspieler verwenden. Von der Idee vielleicht nicht schlecht, wenn das Leveldesign nicht so repetitiv wäre und man sich ständig über die Fehler der Bot-KI ärgern muss.

Die Story ist zunächst zwar recht witzig gestaltet, verliert aber spätestens nach dem ersten Akt ihren Reiz. Die verschiedenen Charaktere sind oft zu stark überzeichnet und wirken eher gezwungen als abgebrüht oder witzig. Besonders im Singleplayer fällt das stark ins Gewicht, da man eben keine Begleiter um sich hat, mit denen man den Schlachtplan besprechen muss und die Story deswegen als Motivation eher nebensächlich ist.

War da ein Elitemob?

In Back 4 Blood wimmelte es am Anfang vor Elitemobs und das Spiel hat dadurch leider wenig Spaß gemacht. Die Entwickler haben das jedoch schnell eingesehen und einen Patch veröffentlicht.

Wirklich spannend wird die Ballerei nämlich nicht durch die Zombiehorden, sondern durch die Elitemobs. Das war auch schon in Left 4 Dead so und jeder, der den Jingle-Sound eines Tanks oder einer Witch noch im Ohr hat, wusste genau, was jetzt auf ihn zukommt. In Back 4 Blood ist das leider etwas anders.

Zwar gibt es zahlreiche Arten von Elitemobs, die am Anfang für ein klein wenig Aufregung in der Gruppe sorgen, aber es ertönt weder ein markanter Jingle, noch sind diese Gegner durch ihre markanten Schwachstellen besonders schwer zu töten. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn man an die Jingle- und Gameplaytradition von Left 4 Dead angeknüpft hätte. So wie es aktuell ist, hat man die Chance vertan für ein immersives und einprägendes Spielgefühl zu sorgen und die Mutantenvariationen zu einem echten Gameplaychanger zu machen.

Was von Left 4 Dead bleibt

Auch wenn das Spielprinzip im Grunde genommen das gleiche wie bei Left 4 Dead ist, macht Back 4 Blood einiges anders, aber eben nicht unbedingt besser.

Das Leveldesign wiederholt gefühlt recht häufig und man kann die markanten Szenen – von denen es in Left 4 Dead zahlreiche gab – hier an einer Hand abzählen. Die Elitemobs sind in ihrer Häufigkeit zu dicht und wirken nach einigen Leveln auch nicht mehr allzu bedrohlich. Auch der Singleplayer hat in unserer Erinnerung bei Left 4 Dead besser funktioniert und die Charaktere sind einem eher im Gedächtnis geblieben.

Wer aber ein Team von Freunden dazu begeistern kann mal wieder Zombiehorden im Kugelhagel niederzumähen, der kann mit Back 4 Blood trotzdem seinen Spaß finden. Denn die taktischen Komponenten der Munitionsknappheit, Deckkarten und Waffenspezifikationen machen das Spiel durchaus charmant.

Zum Zeitpunkt dieses Tests sind über sechs Millionen Spieler als Cleaner unterwegs und dezimieren die untoten Horden, das spricht durchaus für einen Erfolg. Es wäre nur schön, wenn die Entwickler das volle Potenzial aus diesem Spiel herausholen würden.

William Schubert
Freelancer

Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de