Wachsende Beliebtheit alternativer Social-Media-Plattformen

Soziale Medien bieten Potenziale, aber auch Gefahren; Robin Worrall | Unsplash
(Bildnachweis: Robin Worrall | Unsplash)

Die Technologielandschaft entwickelt sich stets weiter und schafft neue Möglichkeiten der Online-Kommunikation. Nichtsdestotrotz erleben auch altbekannte, alternative Social-Media-Plattformen immer wieder einen Aufschwung.

Das Dilemma mit den sozialen Medien

Die sozialen Medien sind in unserem Leben allgegenwärtig geworden und haben das Verhalten der Menschen weltweit stark beeinflusst. Nutzer verbringen immer mehr Zeit online, auf Kosten realer Aktivitäten. Zwar können soziale Medien wie Knuddels durch das Online chatten eine sinnvolle zwischenmenschliche Beziehung fördern, doch ihre übermäßige Nutzung hat eine Reihe von Bedenken hervorgerufen. Deshalb gibt es immer mehr Verbraucher, die sich für eine stärkere Regulierung der Plattformen einsetzen.

Vorteile der Nutzung von Social Media

Generell hat das Web 2.0 die Art und Weise verändert, wie Menschen auf der ganzen Welt miteinander interagieren und Informationen austauschen. Hierfür wurden Plattformen erschaffen, auf denen man Gedanken, Gefühle, Kreativität und Ideen auf verschiedene Weise ausdrücken kann. Weiterhin ermöglichen Messenger-Dienste, mit Familie, Freunden und Kollegen in naher Verbindung zu bleiben. Mit Social-Media-Plattformen wie Twitter und Facebook können Nachrichten schnell verbreitet werden, um über aktuelle Ereignisse und Trends informiert zu bleiben.

Ferner bieten sie Unternehmen die Chance, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf innovative Weise zu präsentieren. So können Firmen Social-Media-Plattformen nutzen, um Kunden anzusprechen und enge Beziehungen zu ihnen aufzubauen. Ebenso können Netzwerke mit dem Angebot von Videos und Podcasts aus der ganzen Welt für Bildung und Unterhaltung sorgen. Dadurch ist Social Media ein wichtiges Instrument für die Kommunikation sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld.

Gefahren von Facebook, Instagram & Co

Teilweise missbrauchen Anwender Social-Media-Plattformen, um schädliche Malware zu verbreiten und sich Zugang zu persönlichen Informationen der User zu verschaffen. Deshalb birgt die Nutzung sozialer Medien Risiken, die den Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit beeinflussen können.

Die Nachteile sozialer Medien sind zahlreich und können sich negativ auf das Leben der Nutzer auswirken. Viele Menschen werden süchtig nach ihren Online-Accounts und verbringen Stunden damit, durch Beiträge zu scrollen. Dabei vergleichen sie sich mit den stark bearbeiteten Bildern, die von Influencern und Co. geteilt werden. Dies kann zu Gefühlen der Unzulänglichkeit und Depressionen sowie zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen.

Darüber hinaus können bestimmte Beiträge nicht einfach gelöscht oder entfernt werden, wenn Benutzer online belästigt wurden oder versehentlich sensible Informationen geteilt haben. Des Weiteren besteht ein erhöhtes Risiko für Desinformationen, wobei sich falsche Nachrichten schnell in den Netzwerken verbreiten und zu Misstrauen unter den Menschen führen können.

 

Social Media Infografik

(Image credit: Maria Kock)

Echte Alternativen locken neue Nutzer an

In den letzten Jahren sind sich immer mehr Menschen der zahlreichen Gefahren bewusst geworden, die von sozialen Netzwerken ausgehen. Gerade Probleme wie Cybermobbing und der Missbrauch persönlicher Daten lassen Nutzer an der Vertrauenswürdigkeit der Seiten zweifeln. Infolgedessen sind die Verbraucher zunehmend auf der Suche nach alternativen Messenger-Apps, Blogs und Communitys, die bessere Sicherheitsmaßnahmen bieten. Unternehmen haben auf diese Nachfrage reagiert.

Chatplattform Knuddels als Gegenbewegung

Mit seinem einfachen Zugang und seiner freundlichen Atmosphäre war der Knuddels-Chat seit seinem Start im Jahr 1999 sofort ein Erfolg. Die Plattform konnte eine große Nutzerbasis aufbauen, die bis 2006 einen Höchststand von 6,5 Millionen registrierten Mitgliedern erreichte. Davon waren etwa vier Millionen jeden Monat aktiv und Teenagern machten mehr als ein Drittel der Gesamtzahl aus. Leider konnte Knuddels nicht mit der Konkurrenz mithalten, als Plattformen wie Facebook und die VZ-Netzwerke in die digitale Welt eintraten.

Allerdings ist die Plattform bis heute aktiv und wird weiterhin von Verbrauchern zum Chatten verwendet. Durch den klaren Fokus auf die zwischenmenschliche Kommunikation könnten die Nutzerzahlen in Zukunft wieder ansteigen.

Frischer Wind durch Messenger-Apps

In den letzten zehn Jahren hat Knuddels eine Reihe von Änderungen vorgenommen, um in der Welt der Chatplattformen wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierbei war die Einführung einer iOS-App im Jahr 2010 wichtig, die drei Jahre später durch eine Android-Version ergänzt wurde. Durch diesen Schritt verbesserte sich die allgemeine Benutzererfahrung, da die Verbraucher nun in der Lage waren, Knuddels über mehrere Geräte hinweg zu nutzen. Laut dem Knuddel-Gründer Kujath hat sich diese Entwicklung gelohnt, da fast die Hälfte der Mitglieder über ein mobiles Gerät mit der Website verbunden ist.

Neue Geschäftsbereiche ermöglichen Wachstum

Knuddels ist immer noch eine beliebte Plattform, um mit Singles zu flirten – fast die Hälfte der Mitglieder nutzt die Plattform zu diesem Zweck. Während Erwachsene im Alter von 30 bis 35 Jahren heute die Mehrheit der Nutzer ausmachen, ist ein deutlicher Rückgang der jüngeren Mitglieder zu verzeichnen: Nur knapp 17 Prozent der User sind unter 18 Jahre alt.

Doch neue Foren mit programmierten Spielen haben seit 2014 zu einem Zustrom neuer Teilnehmer geführt. In diesen Bereichen bewegen sich rund 20 Prozent der Nutzer und fungieren unter Umständen sogar als Moderatoren.

Prognose – die Entwicklung sozialer Medien

In einer Welt, in der die Kommunikation augenblicklich erfolgt und die Menschen zunehmend von der Technologie abhängig sind, bewegt sich unser Alltag in den sozialen Medien. Weiterhin wird man dort Nachrichten erhalten, Kontakte knüpfen und Wissen austauschen. Da die heutige Generation in den Anfängen des digitalen Zeitalters aufwuchs, ist diese Konnektivität zur zweiten Natur geworden. Überdies konnte man beobachten, wie Eltern diese Netzwerke ebenfalls genutzt haben und mit nur wenigen Klicks sofort mit Freunden, Familie und Kollegen in Verbindung standen.

Im Gegenzug dazu kann man der nächsten Generation beibringen, wie man verantwortungsvoll mit diesen Werkzeugen im Internet navigiert. Da immer mehr innovative Plattformen die Interaktion revolutionieren, ist es klar, dass die sozialen Netzwerke nicht so bald verschwinden werden.

Persönliche und echte Verbindungen im digitalen Leben

Trotzdem rücken die Ausrichtung auf ein kleineres, spezifisches Nischenpublikum und die Vertiefung aussagekräftiger Gespräche bei den Betreibern in den Fokus, um vertrauenswürdige Netzwerke zu entwickeln. Dieses neue Modell der sozialen Medien wird in Zukunft ein wesentliches Instrument für Wachstum und Erfolg sein, um den Nutzerbedürfnissen gerecht zu werden.

Da sich der Schwerpunkt auf die Konversation verlagern könnte, kann ein echtes Engagement erreicht werden. So soll Social Media in Zukunft nicht mehr als Massenmedium verwendet werden, sondern eher für den Aufbau von echten zwischenmenschlichen Verbindungen.