Nvidia RTX 2060 12GB ohne Founders Edition – deshalb teurer als erhofft?

Nvidia RTX 2060 shown inside a PC case
(Bildnachweis: Future)

Die GeForce RTX 2060 mit 12 GB RAM (und anderen aufgebohrten Spezifikationen) soll keine Founders Edition bekommen. Nachdem Nvidia selbst die ominöse Grafikkarte in einem Treiber erwähnt, kurzzeitig auf seiner Webseite aufgeführt und schließlich eine sehr klein gehaltene Pressemitteilung (via VideoCardz) veröffentlicht hatte, bestätigte das Unternehmen gegenüber Tech Powerup, dass keine Founders Edition der GeForce RTX 2060 12GB auf den Markt kommen würde.

Nvidia hat der Presse gegenüber die folgende Erklärung abgegeben: „Der Preis wird je nach Modell und Region variieren. Es handelt sich um eine Premium-Version der RTX 2060 6GB und wir erwarten, dass es sich im Preis widerspiegelt. Bitte wenden Sie sich an unsere AIC [Add-in Card, d.h. Grafikkarte] Partner für spezifische Produktdetails und Preise.“ Die einzigen Grafikkarten sollen demnach allein von den üblichen Drittanbietern wie ASUS, Gigabyte und MSI produziert werden.

Die RTX 2060 bietet nicht nur 12 GB VRAM – doppelt so viel wie die 6 GB der ursprünglichen Turing-Karte –, sondern besitzt mit 2.176 Stück auch mehr CUDA-Cores als die ältere Karte (1.920 Stück), also genauso viele wie die RTX 2060 Super.

Die RTX 2060 Super hat dabei nur 8 GB VRAM, verwendet aber einen 256-bit-Bus, die neue 2060 hingegen nur einen 192-bit-Bus. Kurz gesagt: Der Refersh hat mehr, dafür aber langsameren Speicher. Da die Taktfrequenzen ähnlich hoch sein sollen, geht man davon aus, dass die Leistung der RTX 2060 12GB mit der der RTX 2060 Super vergleichbar sein wird.


Analyse: Kommt Turing zur Rettung?

Die Performance ist zwar mehr als ausreichend für Gaming in 1080p, doch Sorgen bereitet der potenzielle Preis der neuen RTX 2060. Da Nvidia keine Founders Edition zur unverbindlichen Preisempfehlung auf den Markt bringt, müssen sich Interessenten an Drittanbieter halten. Diese können Preise ansetzen, wo sie wollen. Und ausgehend von der aktuellen Nachfrage, egal ob am unteren oder am oberen Ende, können sich diese Firmen ihre Grafikkarten gut bezahlen lassen.

Der Schritt zurück zur Turing-Technologie ist Nvidias Versuch, mehr Grafikkarten an den Mann zu bringen. Die Chips basieren angeblich auf einer 12-nm-Architektur, bei der die Nachfrage wesentlich geringer ist als bei aktuellen Chips. Doch es gibt immer noch Sorgen um die Verfügbarkeit, nicht zuletzt, da Scalper nach wie vor die Preise in die Höhe treiben.

Wir können nur hoffen, dass dieses weitestgehend solide Remake der RTX 2060 dank 12-nm-Kapazitäten von TSMC in ausreichender Menge produziert werden kann. In jedem Fall ist es äußerst merkwürdig, wie diese Ankündigung erfolgt ist.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de