Internationale Website und SEO: 4 Tipps

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(Bildnachweis: Unsplash | Scott Graham)

Für viele Unternehmen ist die Profilierung am internationalen Markt ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. Dazu gehört nicht zuletzt eine erfolgreiche internationale Website mit dazugehöriger SEO-Strategie. Folgende vier Tipps helfen dabei, die Internationalisierung des Web-Auftrittes anzugehen.

1. Das geeignete Domain-Setup wählen

Ausgangspunkt für eine erfolgreiche internationale Website ist ein passendes Domain-Setup. Dabei stehen Unternehmen grundsätzlich vier unterschiedliche Varianten zur Verfügung:

ccTLD (Country-Code-Top-Level-Domain)

Bei dieser Variante bekommt jedes Land seine eigene Domain (z. B. www.beispiel.de, www.beispiel.at). Country-Code-Top-Level-Domains eignen sich besonders gut für internationale Websites mit stark variierenden Inhalten. So kann jede Domain exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abgestimmt werden. Sie erzeugen bei den Usern Vertrauen und profitieren von einem lokalen Bonus. Außerdem ermöglichen sie eine saubere Seitenzuordnung der unterschiedlichen Länder in den SEO-Tools.

Ein Nachteil dieses Domain-Setups ist allerdings, dass die unterschiedlichen Domains nicht miteinander verbunden sind und daher alle eine eigene SEO-Strategie benötigen. Werden neue Länder hinzugefügt, so starten diese aus SEO-Sicht wieder bei null. Außerdem beanspruchen die Erstellung und Verwaltung von ccTLDs viele zeitliche und finanzielle Ressourcen.

gTLD (Generic Top-Level-Domain)

Im Gegensatz zur ccTLD gibt es hier eine übergreifende Domain für alle Länder (z. B. www.beispiel.com, www.beispiel.org). Dieses Setup hat den Vorteil, dass es sehr einfach und kostengünstig zu erstellen und zu warten ist. Es eignet sich daher ideal für die erste internationale Website.

Mit dieser Variante lassen sich unterschiedliche Länder unkompliziert bündeln. Eine Generic Top-Level-Domain profitiert nicht von einem lokalen Bonus, bietet aber den idealen Ausgangspunkt für die Aufteilung in weitere Subdomains oder Subfolder.

Subdomain

Mithilfe unterschiedlicher Subdomains bekommt jedes Land seinen eigenen Bereich auf der Website, wobei die Domain an sich die gleiche bleibt (z. B. de.beispiel.com, at.beispiel.com). Sie ermöglichen ebenfalls eine gute Übersichtlichkeit in den diversen SEO-Tools und sind einfach aufzusetzen und zu warten. Zudem profitieren bei dieser Variante die unterschiedlichen Subdomains voneinander – die SEO-Maßnahmen starten hier also nicht ganz bei null.

Schwieriger wird es dann, wenn innerhalb eines Landes mehrere Sprachen benötigt werden, denn darauf ist dieses Setup nicht primär ausgerichtet. Außerdem ist es etwas weniger userfreundlich, da es nicht der gewohnten URL-Struktur entspricht.

Subfolder/Subdirectory

Eine andere Option, gTLDs in unterschiedliche Bereiche zu teilen, sind Subfolder/Subdirectories, also Verzeichnisse. Auch hier bleibt die Domain gleich, wird aber durch unterschiedliche Verzeichnisse ergänzt (z. B. www.beispiel.com/de/, www.beispiel.com/at/). Sie bieten grundsätzlich die gleichen Vorteile wie Subdomains, sind aber um einiges nutzerfreundlicher.

2. Lokalisierte Strategie und Inhalte planen

Um im Internet erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Zielgruppe kennen. Bei internationalen Websites bedeutet dies, dass Unternehmen die unterschiedlichen Zielgruppen sowie deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den diversen Ländern kennen müssen.

Eine reine Website-Übersetzung reicht daher im Normalfall nicht aus, um sich am internationalen Markt zu profilieren. Vielmehr sollten sich Unternehmen folgende Fragen stellen:

  • Was ist die Haupt-Suchmaschine des Ziellandes? Das muss nämlich nicht immer Google sein und jede Suchmaschine basiert auf anderen Algorithmen.
  • Was ist die Suchintention? Diese kann sich je nach Land zum Teil massiv unterscheiden.
  • Welche Suchbegriffe werden verwendet? Nicht immer werden in den unterschiedlichen Ländern die gleichen Begriffe für bestimmte Produkte, Dienstleistungen etc. verwendet.
  • Welche kulturellen und religiösen Einflüsse gibt es? Diese wirken sich zum Teil sehr stark auf die Website- und Content-Erstellung aus.
  • Welche Werte sind den Usern wichtig? Je nach Land sind den potenziellen Kunden unterschiedliche Werte wichtig (z. B. Nachhaltigkeit, Fair Trade, Preis-Leistung).
  • Welche Services werden benötigt? Unterschiedliche Zielgruppen verlangen nach anderen Services und Leistungen (z. B. Zahlungsmethoden, Versandoptionen, Versanddauer etc.)

3. Linkbuilding im Zielland durchführen

Links von anderen Websites sind für die Suchmaschinenoptimierung sehr wichtig, um Autorität aufzubauen. Zwei Aspekte sind dabei besonders relevant und sollten zu Beginn einer jeden Linkaufbau-Kampagne beantwortet werden:

  • Wie erreicht man die Publisher im jeweiligen Zielland am besten?
  • Welche Publisher sind vor Ort am relevantesten?

Dies ist enorm wichtig bei jenen Domain-Setups, bei denen die einzelnen Länderversionen nicht von den Backlinks der anderen profitieren. Aber auch bei Subdomains und Subfolder ist eine lokale Linkbuilding-Strategie von Vorteil. Denn prinzipiell gilt: Je lokaler die Links sind, desto besser. Idealerweise stammen sie von Seiten in der gleichen Sprache und aus dem gleichen Land der jeweiligen Seite.

4. Duplicate Content vermeiden

Duplicate Content wirkt sich negativ auf das Ranking in Suchmaschinen aus. Daher gilt es, dieses Problem unbedingt zu vermeiden. Internationale Websites sind für diese Problematik besonders anfällig, insbesondere dann, wenn sich die Inhalte in den unterschiedlichen Länderversionen nur wenig voneinander unterscheiden.

Um einer Abstrafung aufgrund von Duplicate Content entgegenzuwirken, sollten Websitebetreiber daher hreflang-Attribute verwenden. Diese helfen Suchmaschinen dabei, die Architektur der internationalen Website besser zu verstehen und Usern die korrekte Länderversion auszuspielen. Sie zeigen an, dass es sich zwar um gleichen bzw. ähnlichen Content handelt, aber um unterschiedliche Sprach- bzw. Länderversionen.

Fazit: Internationale SEO gewusst wie!

Mit gut durchgeführter internationaler SEO können Unternehmen ihre globale Sichtbarkeit steigern und ihre Marke im internationalen Markt platzieren. Ob nun individuelle Länderdomains oder eine übergreifende internationale Seite die bessere Variante sind, hängt von unterschiedlichen Aspekten ab. Fakt ist jedoch, dass zu jeder internationalen Website eine gut durchdachte Strategie gehört. Mit den obigen 4 Tipps ist dafür bereits eine gute Basis geschaffen!