Huawei verkauft offenbar Honor - und das ist ein kluger Schachzug

Honor laptop
(Bildnachweis: Aakash Jhaveri)

Vor etwa einem Monat hieß es in Berichten aus China, dass Huawei seine Tochterfirma Honor verkaufen könnte*, um ihr zu helfen, ihren Betrieb ohne die Sanktionen fortzusetzen. Neue Entwicklungen deuten darauf hin, dass das Geschäft tatsächlich zustande gekommen ist.

Chinesische Medien behaupten, dass sich die Entkopplung in der Endphase befindet und die offizielle Ankündigung um den 20. November herum erfolgen wird. Die unabhängige Marke Honor soll im Besitz eines neu gegründeten Joint Ventures zwischen mehreren führenden Mobiltelefon-Distributoren in China - Putian, Tianyin, China Post, Aishide usw. - und einer Investmentgesellschaft mit dem Hintergrund von Shenzhen SASAC sein. 

Die Akquisitionskosten werden nicht erwähnt, aber es wird erwartet, dass sie im Bereich von 15-25 Milliarden Yuan liegen werden, was ungefähr 1,9 Milliarden bis 3,2 Milliarden Euro entspricht.  Das staatseigene Unternehmen strebt ebenfalls einen Börsengang in drei Jahren an.

Der größte Vorteil* des Abkommens besteht darin, dass Honor wieder direkte Handelsbeziehungen mit amerikanischen Unterhalten unterhalten könnte, was es dem Konzern unter anderem ermöglicht, Chipsätze von Qualcomm zu beziehen und Zugang zu vollwertigem Android zu erhalten. Da die Sanktionen gegen Huawei (zu der auch die Huawei Consumer Business Group und Huawei Enterprise gehören) gerichtet sind, dürfte eine Spaltung Honor helfen, diese zu untergraben. Der Deal soll auch die gesamte Mitarbeiterbasis, Forschung und Entwicklung und die damit verbundene Lieferkette umfassen, so dass der neue Eigentümer nicht bei Null anfangen müsste. 

Die Aufspaltung wird es Huawei auch ermöglichen, sich auf den High-End-Markt zu konzentrieren. Eine weitere positive Entwicklung wäre für das Unternehmen sicher auch die erwartbare größere Gewinnspanne; denn Honor-Smartphones sind günstig und haben sich ganz der Erschwinglichkeit und Budget-Freundlichkeit verschrieben. Ming-Chi Kuo, einer der verlässlichsten Analysten im Bereich der Verbrauchertechnologie, deutet ebenfalls an, dass das Geschäft sowohl für die Marken als auch für die Lieferanten eine "Win-Win-Situation" sei.

Ein Bericht von Reuters erwähnte auch, dass Digital China, der Hauptverteiler von Honor-Geräten, TCL und Xiaomi ebenfalls am Kauf von Honor interessiert seien. Huawei hat über die Spekulationen geschwiegen, aber es dürfte nicht lange dauern, bis wir Klarheit über die Umstrukturierung erhalten. 

Wir haben Honor um eine Stellungnahme zu dieser Entwicklung gebeten und werden die Geschichte entsprechend aktualisieren.

* Link englischsprachig

Franziska Schaub
Chefredakteurin

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