Endlich schränkt jemand die Zeit ein, die Kinder vor dem Smartphone verbringen, und das ist ausgerechnet TikTok?

Ein Mädchen wirbt mit einem Smartphone in der Hand für das soziale Netzwerk TikTok
(Bildnachweis: Shutterstock / Ti Vla)

Sogar TikTok ist der Meinung, dass Jugendliche zu viel Zeit auf TikTok verbringen, und jetzt reagiert die beliebte Social Media-Plattform etwas überraschend darauf.

In einem Blogbeitrag am Mittwoch kündigte das Unternehmen eine neue Initiative an, die jungen Menschen helfen soll, ihre Zeit auf TikTok auf den besten Smartphones zu verwalten. 

Bald wird TikTok ein 60-Minuten-Limit für alle Nutzer unter 18 Jahren festlegen. Die Aufforderung wird allerdings eher ein Vorschlag sein, denn der Teenager muss nur einen Passcode eingeben, um seine Zeit zu verlängern. Diejenigen, die das tun und die 100-Minuten-Grenze überschreiten (wer tut das nicht?), werden bald von TikTok ermutigt, ihr eigenes Zeitlimit für die App einzurichten.

Die Nutzungsregeln für Kinder unter 13 Jahren werden noch strenger sein. Sobald sie das 60-Minuten-Limit erreicht haben, muss ein Elternteil oder Erziehungsberechtigter einen Code eingeben, um den Zugang wiederherzustellen. In der Ankündigung steht allerdings nichts darüber, wie TikTok das Alter seiner Nutzer verifiziert.

TikTok verbindet diese neuen Begrenzungen mit einer Reihe von Tools zur Verwaltung der Bildschirmzeit, die es zu seiner Elternverwaltungsfunktion Family Pairing hinzufügt. Dazu gehören ein Bildschirmzeit-Dashboard und die Möglichkeit, Benachrichtigungen stumm zu schalten. Letzteres soll verhindern, dass TikTok-Benachrichtigungen auf dem Smartphone Jugendliche wieder auf die Plattform locken.

Die Neuerungen werden zwei Tage vor dem National Unplugging Day in den USA eingeführt, einem inoffiziellen Feiertag für Gadgets und soziale Medien, an dem Menschen aller Altersgruppen ermutigt werden, Gadgets und Bildschirme wegzulegen und vordigitale Fähigkeiten wie Hobbys, eine bildschirmfreie Schlafenszeit und persönliche soziale Kontakte wiederzuerlernen.

Unabhängig davon, ob du an das "Unplugging" glaubst oder nicht, gibt es keinen Zweifel an den aktuellen, verblüffenden Trends zur Bildschirmzeit, vor allem bei Teenagern und Tweens.

TikToks neue Tools zur Verwaltung der Bildschirmzeit

TikToks neue Tools zur Verwaltung der Bildschirmzeit (Image credit: TikTok)

Ein zunehmendes Problem

Die Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen nimmt seit Jahren zu und ist während der Pandemie geradezu explodiert. Die Umfrage von Common Sense Media aus dem Jahr 2021 berichtet von einem Anstieg der Mediennutzung um 17 % zwischen 2019 und 2021. Eine neuere Studie beziffert die tägliche TikTok-Nutzung von Kindern auf 80 Minuten pro Tag. Das sind eine Menge kurzer Videos.

Eltern und vielleicht auch einige überreizte Teenager mögen eine gewisse Bildschirmstruktur begrüßen, aber man sollte auch bedenken, dass die Motive von TikTok vielleicht nicht ganz uneigennützig sind. Das Unternehmen steht unter scharfer Beobachtung von US-Regierungsvertretern, von denen viele ein vollständiges Verbot von TikTok fordern. Die Bedenken haben jedoch nichts mit zu viel Bildschirmzeit zu tun, sondern mit den Verbindungen von TikTok zur chinesischen Regierung.

TikTok ist immer noch im Besitz des chinesischen Technologieunternehmens ByteDance und viele befürchten, dass die chinesische Regierung ungehinderten Zugang zu den TikTok-Daten und damit zu all unseren Aktivitäten auf der Plattform hat. TikTok hat jedoch alle seine US-Daten auf Oracle-Server in Kalifornien verlagert. Das Unternehmen behauptet, dass niemand in der chinesischen Regierung Zugang zu den US-Daten von TikTok hat.

Wer auch immer sich die Daten ansieht, es könnte bald weniger davon zu sehen geben, wenn TikToks Bemühungen zur Verwaltung der Bildschirmzeit erfolgreich sind.

Bildschirmbegrenzungszeit ist das eine, guter, gesunder Schlaf das andere. Mit Pokémon Sleep kannst du spielerisch deinen Schlaf (oder den deines Teenagers) verbessern. Hier erfährst du alles, was wir über die angekündigte App wissen.

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.


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