Assassin’s Creed Odyssey: Einzige weibliche Hauptfigur gestrichen, „weil sich Frauen nicht verkaufen“
Kassandra sollte im Mittelpunkt stehen
Entwickler, die an Assassin’s Creed Odyssey arbeiteten, wurden von Ubisoft-Führungskräften unter Druck gesetzt, eine männliche Hauptrolle hinzuzufügen, obwohl die weibliche Hauptfigur Kassandra ursprünglich die einzige Protagonistin sein sollte, wie ein neuer Bericht behauptet.
Laut Bloomberg, die kürzlich Berichte über Belästigung, Frauenfeindlichkeit, Missbrauch und Rassismus innerhalb von Ubisoft untersucht hat, hat die „Machismo“-Kultur des Unternehmens auf seine Produkte übergegriffen und Einfluss auf die Entwicklung einiger seiner größten Spiele gehabt, insbesondere auf die Assassin’s Creed-Reihe.
In dem Bericht wird behauptet, dass die Entwickler von Ubisoft-Führungskräften unter Druck gesetzt wurden, die Rolle weiblicher Protagonisten in der Assassin’s Creed-Reihe zu minimieren, was dazu führte, dass prominente weibliche Charaktere in den finalen Spielen eine geringere Rolle spielten.
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Laut Bloombergs Quellen gab ein früher Entwurf des Assassin’s Creed Syndicate-Skripts den Zwillingsprotagonisten des Spiels, Jacob und Evie, die gleiche Bildschirmzeit; im Endprodukt war jedoch Jacob der Hauptprotagonist.
Berichten zufolge tauchte das Problem mit Assassin’s Creed Origins erneut auf. Bloombergs Quellen zufolge sollte Bajeks Frau Aya die Hauptprotagonistin des Spiels werden, doch ihre Rolle schrumpfte im Laufe der Zeit, sodass Bayek in der Endfassung des Spiels im Mittelpunkt stand.
Kürzlich wurde berichtet, dass Kassandra die alleinige Protagonistin von Assassin’s Creed Odyssey werden sollte, aber die Verantwortlichen von Ubisoft teilten den Entwicklern mit, dass dies nicht infrage käme. Stattdessen bietet das Spiel den Spielern die Wahl, entweder als Kassandra oder als ihr Bruder Alexios zu spielen.
„Alle Anweisungen kamen von der Marketingabteilung von Ubisoft oder von [Serge] Hascoët, die beide behaupteten, dass sich weibliche Protagonisten nicht verkaufen würden“, heißt es im Bloomberg-Bericht.
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Im Anschluss an den Bericht stützten ehemalige Ubisoft-Mitarbeiter auf Twitter die Behauptungen. Eine ehemalige Mitarbeiterin behauptet, ihr sei bei vielen Gelegenheiten gesagt worden, dass „Frauen sich nicht verkaufen“, während eine andere behauptete, ihr sei gesagt worden, dass „der Protagonist ein heterosexueller, weißer Alphamann sein müsse“.
The gentleman from editorial said "the protagonist must be a STRAIGHT WHITE ALPHA MALE" and underlined it in red marker, stamping a foot, for emphasis. I was demoted over this issue, and quit. I trust this cannot be interpreted as "disparaging" since the studio was proud of it. https://t.co/PphYi94vxQJuly 21, 2020
Ubisofts Antwort
Die Nachforschungen von Bloomberg gehen auf jüngste Berichte über Belästigung, Missbrauch und ein toxisches Umfeld bei Ubisoft zurück.
Anfang dieses Monats traten drei Führungskräfte von Ubisoft aufgrund der Anschuldigungen von ihren Funktionen zurück: CCO Serge Hascoët, Cécile Cornet, Global Head of HR, und Yannis Mallat, CEO von Ubisoft Montreal. Bevor diese Führungskräfte zurücktraten, veröffentlichte Ubisoft eine offizielle Erklärung zu den Vorwürfen, in der sie sich zu den Vorwürfen äußerten:
„Zu den jüngsten Anschuldigungen, die gegen bestimmte Mitglieder des Ubisoft-Teams erhoben wurden: Wir möchten uns zunächst bei allen Betroffenen entschuldigen – es tut uns wirklich leid. Wir sind bestrebt, ein inklusives und sicheres Umfeld für unsere Teams, Spieler und Gemeinschaften zu schaffen. Es ist offensichtlich, dass wir in der Vergangenheit daran gescheitert sind. Wir müssen es besser machen.
Wir haben damit begonnen, die Vorwürfe mit Unterstützung spezialisierter externer Berater zu untersuchen. Auf der Grundlage der Ergebnisse sind wir fest entschlossen, alle geeigneten Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen. Da diese Untersuchungen noch andauern, können wir nicht weiter kommentieren. Wir überprüfen auch unsere bestehenden Richtlinien, Prozesse und Systeme, um zu verstehen, wo diese versagt haben, und um sicherzustellen, dass wir unangemessenes Verhalten besser verhindern, aufdecken und ahnden können.
Wir werden unseren Teams in den kommenden Tagen zusätzliche Maßnahmen mitteilen, die wir in die Wege leiten. Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu fördern, auf die unsere Mitarbeiter, Partner und Communitys stolz sein können – eine Umgebung, die unsere Werte widerspiegelt und die für alle sicher ist.“
Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.
E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de