OLED vs. QLED: Welche TV-Technik ist die beste?
Hier erfährst du alles, was du über OLED- und QLED-Fernseher wissen musst
Was ist der Unterschied zwischen OLED und QLED? Wahrscheinlich sind dir diese Begriffe schon einmal begegnet, als du im Internet nach einem neuen Fernseher gesucht hast. Die Unterschiede wirklich zu verstehen, ist aber nicht immer einfach.
Zunächst einmal: Weder das Eine noch das Andere ist besser. Welcher Fernseher der richtige für dich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. davon, ob er in deinem Wohnzimmer Platz findet, ob er deinen Sehgewohnheiten entspricht und natürlich, ob du das nötige Kleingeld hast.
Auch bei der Leistung bedeuten ein erstklassiges Bild und ein erstklassiges Fernseherlebnis nicht für jeden das Gleiche. Manche Menschen bevorzugen vielleicht die selbstleuchtenden Freuden eines OLED-Fernsehers. Andere entscheiden sich für den Quantum-Dot-Kontrast und die hohe Helligkeit der QLED-Technologie. (Und wenn du nicht weißt, was diese Begriffe bedeuten, lies weiter.)
Egal, ob du einen 85-Zoll-Fernseher für ein kinoähnliches Erlebnis, einen Gaming-Fernseher für PS5 und Xbox Series X, mit dem du deine Next-gen-Konsole optimal nutzen kannst, oder einen kleineren 32-Zoll-Fernseher für ein Gästezimmer suchst, wir zeigen dir den richtigen Weg.
OLED vs. QLED: der aktuelle Stand der TV-Technik
Die größten und besten TV-Hersteller wie Huawei, LG, Panasonic, Philips und Vizio stellen alle OLED-Fernseher her. Deshalb ist OLED die am weitesten verbreitete Premium-Panel-Technologie, die du derzeit in Fernsehern findest - und sie wird immer billiger.
QLED-Fernseher werden hauptsächlich von Samsung hergestellt, allerdings findest du sie auch bei anderen Marken, wie Hisense, TCL und Vizio.
Erwähnenswert ist auch eine neuere Technologie namens QD-OLED-Fernseher. Sie kombiniert das Beste aus beidem und verwendet ein blaues OLED-Panel mit einem Quantum-Dot-Filter, um hellere Primärfarben zu erzeugen. Das Ergebnis ist ein Bildschirm, der eine bessere Farbsättigung (etwa 200% der herkömmlichen LED-LCD-Fernseher) und eine bessere Sicht von der Seite bietet.
OLED vs. QLED: das Argument für organische LED
Pro:
Leichter und dünner (2,57 mm)
Selbstemittierende Pixel
Überzeugende Schwarztöne
Schnellere Bildwiederholrate (0,001 ms)
Kein Ruckeln und keine Unschärfe
Kontra:
Begrenzte Bildschirmgrößen: 48, 55, 65, 77, 83, 88 Zoll
Gedämpfte Helligkeit (bis zu 1.000nits)
Teuer
Wir können den Kampf OLED gegen QLED in einem Satz zusammenfassen: Bei QLED handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bestehenden LCD-Technologie, während OLED eine ganz neue Technologie ist.
OLED steht für Organic Light Emitting Diode. Bei diesem Fernsehtyp wird eine kohlenstoffbasierte Folie zwischen zwei Leitern verwendet, die ihr eigenes Licht aussendet, wenn elektrischer Strom hindurchfließt.
Da die Pixel selbst das Licht erzeugen, werden sie komplett abgeschaltet, wenn sie schwarz sein müssen. Das bedeutet: keine klobige LCD-Hintergrundbeleuchtung, bemerkenswert realistische Schwarztöne, ein sogenannter "unendlicher" Kontrast, blitzschnelle Bildwiederholraten und eine gedämpfte Helligkeit, die sich ideal für Filme eignet - auch wenn sie für LED-Verhältnisse etwas schwach ist.
Wenn du dir zum ersten Mal einen OLED-Fernseher ansiehst, wirst du das seltene Gefühl haben, gerade Zeuge von etwas ganz Besonderem geworden zu sein.
Bis vor kurzem war OLED nur in wenigen Größen erhältlich. Aber im Jahr 2022 haben viele große Marken ihr Angebot erweitert. So hat LG etwa den C1 OLED-Fernseher herausgebracht, den es in den Größen 48, 55, 65 und 77 Zoll gibt. Sonys A90J OLED-Fernseher sind dagegen in den Größen 55, 65 und 83 Zoll erhältlich.
QLED vs. OLED: das Argument für Quantum Dots
Pro:
Brillantes Weiß
Ultra-hell (bis zu 2.000 nits)
Unterschiedliche Bildschirmgrößen zwischen 32 und 98 Zoll
Kontra:
Nicht so schlank (25,4 mm)
Übermäßig hell
Weniger überzeugendes Schwarz
Langsamere Bildwiederholrate
QLED ist keine neue TV-Technologie, sondern eher ein Rebranding. Bis 2017 nannte Samsung seine Flaggschiff-Fernseher SUHD, aber das funktionierte nicht so gut wie erhofft, also wurden sie in QLED umbenannt - was für Quantum Dot Light Emitting Diode steht.
Das klingt natürlich sehr, sehr ähnlich wie OLED, was durchaus verwirrend sein kann - vor allem, wenn du die neue QNED-Reihe von LG dazuzählst. Was hat es mit diesen Namen auf sich, liebe Technikmarken?
QLED unterscheidet sich von OLED dadurch, dass es nicht selbst leuchtet, d.h. es erzeugt kein eigenes Licht, sondern benötigt eine Hintergrundbeleuchtung.
Was sie laut Samsung zu "Quanten" macht, ist der Einsatz eines Quantum-Dot-Farbfilters vor der LCD-Hintergrundbeleuchtung, der den Kontrast und die Farbbrillanz verbessert. (Technisch gesehen müssten sie QLCD-LEDs heißen, also können wir uns nicht allzu sehr über den Namen beschweren).
Es handelt sich also nicht um eine Next-gen-Displaytechnologie, sondern nur um eine Weiterentwicklung der LCD-TV-Technologie. Das heißt aber nicht, dass sie nicht beeindruckend ist - sie ist wirklich sehr gut.
In den letzten Jahren hat Samsung seine QLED-Reihe überarbeitet und sie Neo QLED genannt. Dies bezieht sich auf die Implementierung einer MiniLED-Hintergrundbeleuchtung, die die Anzahl der verwendeten LEDs vervielfacht, um eine präzisere Helligkeitssteuerung zu ermöglichen - mit dem Nebeneffekt, dass der Betrachtungswinkel vergrößert, die potenzielle Helligkeit erhöht und das Blooming reduziert wird.
OLED vs. QLED: Welche Marken unterstützen diese TV-Technologie?
Der Kampf zwischen OLED und QLED ist mehr eine Geschichte über das Branding als über die Technik. Jedes einzelne OLED-Panel, das in jedem einzelnen OLED-Fernseher steckt, wird von LG Displays hergestellt, während jedes einzelne QLED-Panel von Samsung produziert wird.
Team OLED:
Die meisten TV-Marken haben sich in den letzten Jahren hinter OLED gestellt, weil sie glauben, dass es die bessere Bildqualität liefert.
Dem kann man nur zustimmen, aber obwohl LG, Sony, Panasonic, Philips und viele weitere inzwischen alle OLED-Fernseher verkaufen, sind sie in der Regel sehr teuer - auch wenn die Preise ein wenig sinken.
Der Hersteller LG Display war nicht in der Lage, schnell genug OLED-Panels zu produzieren, um sie zu niedrigeren Kosten auf den Markt zu bringen, so dass OLED-Fernseher wie eine erstklassige Premium-TV-Technologie wirken.
Das hat sich mit neuen und kleineren Größen geändert. Marken wie LG haben jetzt OLED-Fernseher in den Größen 48 und 42 Zoll im Angebot (und auch einen 97-Zoll-Fernseher am anderen Ende des Spektrums).
Die gesteigerte Produktion dürfte auch zu sinkenden Preisen beitragen. Hisense hat sich allerdings bereits von der Technologie verabschiedet, nachdem der Hisense O8B OLED schlecht abgeschnitten hat und nicht gerade die beste Werbung für diese Technologie war.
Team QLED:
Samsung hat seine Bemühungen zur Herstellung von OLED-Fernsehern 2014 aufgrund geringer Produktionserträge aufgegeben und erst 2017 wieder über QLED gesprochen. Jetzt versucht das Unternehmen, die Technologie zu verbreiten, indem es andere Unternehmen einbezieht.
Obwohl es nicht viele Marken sind, die hinter QLED stehen, haben sie schnell begonnen, an einem Strang zu ziehen. So schlossen sich Samsung, Hisense und TCL bereits 2017 in der QLED Alliance zusammen, um die QLED-Entwicklung voranzutreiben und mehr QLED-Geräte auf dem größten TV-Markt der Welt zu verkaufen: in China.
OLED vs. QLED: Was ist die beste Wahl für Gamer?
Wenn du dich vor allem für einen Fernseher interessierst, der fürs Gaming geeignet ist, solltest du dich auf andere Kriterien als OLED oder QLED konzentrieren.
Jetzt, wo die Next-gen Konsolen PS5 und Xbox Series X auf dem Markt sind und größtenteils auch gekauft werden können, solltest du einen Fernseher mit HDMI 2.1 Anschlüssen finden, der sowohl 8K Videos von den Konsolen (mit 60Hz) als auch 4K Videos mit 120Hz übertragen kann.
Ein geringer Input Lag wird nicht immer auf den Produktseiten der Fernseher angegeben, aber wir empfehlen, trotzdem darauf zu achten. Oder du liest unseren Guide zu den besten Gaming-Fernsehern, in dem du die wichtigsten technischen Daten und Punkte findest, die du wissen musst.
OLED-Fernseher eignen sich am besten für natürliche Kontraste und sorgen dafür, dass besonders filmische Spiele wirklich atemberaubend aussehen. Die OLED-Fernseher von LG sind außerdem mit Nvidia G-Sync ausgestattet, um das Gameplay auf dem Bildschirm zu optimieren.
QLEDs sind jedoch viel heller und eignen sich besser für die praktische Sichtbarkeit in den Spielen, da sie Umgebungen und Objekte klar und deutlich darstellen.
Es hängt davon ab, was du spielst - aber ein Gerät mit geringem Input Lag, VRR (variable Bildwiederholrate) oder einem HMDI 2.1-Anschluss ist wichtiger als die zugrunde liegende Panel-Technologie.
OLED vs. QLED: Was ist das Richtige für dich?
Beide Technologien sind beeindruckend - aber aus unterschiedlichen Gründen.
In vielerlei Hinsicht ist QLED die beste Wahl. Du bekommst ein helleres Bild, die Geräte halten in der Regel länger, sind billiger und es besteht keine Gefahr des Einbrennens - eine Spur, die auf dem Bildschirm von OLED-Fernsehern hinterlassen wird.
Wenn wir uns jedoch für einen entscheiden müssten, würden wir uns im Moment für OLED entscheiden. Für die meisten Menschen werden dessen Vorteile die eines QLED in den Schatten stellen, zumindest vorläufig. Dazu gehören bessere Blickwinkel, tiefere Schwarztöne und damit ein besserer Kontrast, ein geringerer Stromverbrauch und wahrscheinlich bessere Optionen für Gaming. Das gilt vor allem, wenn du nach einem 55-Zoll-Fernseher suchst, denn beide Technologien sind bei dieser Größe ungefähr gleich teuer.
QLED lohnt sich dagegen, wenn du nach einer kleineren Größe suchst oder ein kleineres Budget hast. OLEDs sind immer noch teurer. Den älteren Samsung Q60R QLED zum Beispiel bekommst du in der kleinsten 43-Zoll-Größe schon für ein paar Hundert Euro.
OLED vs. QLED: Wie sieht die Zukunft aus?
Unabhängig von unseren heutigen Kaufempfehlungen bleibt es dabei, dass sich in den kommenden Jahren einiges ändern kann. Sogar in diesem Jahr, wenn weitere neue Geräte für 2022 auf den Markt kommen.
Es gibt Pläne, selbstleuchtende QLED-Geräte zu entwickeln, die ohne LCD-Hintergrundbeleuchtung auskommen. Das könnte die Vorteile der OLED- und QLED-Technologien vereinen und OLED-Panel-Hersteller wie LG Display in Schwierigkeiten bringen.
"Echte QLEDs sind wie OLEDs selbstemittierend und noch nicht auf dem Markt, werden es aber voraussichtlich in den nächsten Jahren sein", sagt David Tett, Marktanalyst bei Futuresource Consulting. "Wenn es auf den Markt kommt, wird es voraussichtlich die bisher stärkste Herausforderung für OLED sein, da es viele der gleichen Vorteile wie OLED mit sich bringt und nur wenige potenzielle Nachteile hat."
Schon vor einigen Jahren gab es Gerüchte, dass Samsung diese sogenannten "echten" QLED-Geräte auf den Markt bringen würde, allerdings sind sie noch nicht erschienen.
Wenn die Zukunft für QLED rosig aussieht, hoffen die Macher von OLED-Panels, dass sich eine der typischen Eigenschaften der Technologie, nämlich die Flexibilität, durchsetzen wird. "OLED-Geräte bringen neue Audiolösungen mit, indem sie mithilfe eines vibrierenden Panels Klang erzeugen. Außerdem könnten sie durch das felxiblere Panel auch neue Formfaktoren bieten", sagt Tett. Das wird nirgendwo deutlicher als bei LGs rollbarem OLED, dem LG Signature Series OLED R, der sich in den Standfuß des Fernsehers einrollen kann.
Im Moment ist OLED die beste - und teuerste - Fernsehtechnologie auf dem Markt. Aber wenn LG Display seine Produktionsrate nicht erhöht und mehr Bildschirmgrößen herstellt - was sie gerade übrigens tun - könnte die unmittelbare Zukunft des Mainstream-Fernsehers immer noch QLED gehören.
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Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden.
Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de