Im Test: NordVPN

Alles, was du über NordVPN wissen musst, auf einen Blick

NordVPN review
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

VPN-Anbieter gibt es viele. Aber wenn du herausragende Geschwindigkeit, doppelte Datenverschlüsselung, einen effektiven Kill Switch und schnellen Live-Chat-Support suchst, bist du bei NordVPN genau richtig.

Pro

  • +

    Herausragende Geschwindigkeit

  • +

    Doppelte Datenverschlüsselung

  • +

    Effektiver Kill Switch

  • +

    Schneller Live-Chat-Support

Kontra

  • -

    Grundlegende Browser-Erweiterungen

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Wenn es um VPN Anbieter geht, ist die Auswahl groß. Doch ein Anbieter sticht immer wieder hervor: NordVPN von Nord Security.

Doch was macht diesen Anbieter so beliebt? Ist er wirklich so schnell, wie behauptet wird? Kann man darüber auf die Bibliotheken verschiedener Streaming Anbieter, wie Netflix und Co., ohne Probleme zugreifen? Und wie steht es um die Sicherheit?

Diese und weitere Fragen wollen wir in unserem Review klären und schauen, ob NordVPN seine Versprechen auch wirklich halten kann.

NordVPN: Preise

Qualität hat seinen Preis, sollte man meinen oder? Doch NordVPN überrascht hier - mit einem relativ günstigen Angebot.

NordVPN feiert sein 10 jähriges Bestehen, deshalb kannst du aktuell 68 % sparen und dir das 2Jahres-Paket für nur 71,76 € kaufen. Betrachtet man hier vergleichbare VPN Anbieter, ist das Angebot wirklich nicht überteuert.

Weitere Abo-Optionen kosten hier 52,68 € für ein Jahr und 10,49 € für einen Monat. Jede Option beinhaltet natürlich alle Funktionen von NordVPN und eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.

Die Preise für NordVPN im Überblick

(Image credit: TechRadar Deutschland)

NordVPN: Abo-Inhalt

Die mehr als 14 Millionen Kunden von NordVPN, dürfen sich nicht nur ihren Standort aus über 5000 Servern und knapp 60 Ländern weltweit aussuchen, sondern auch von nahezu fast jedem gängigen Gerät.

NordVPN unterstützt hier die Plattformen Windows, Linux, MacOS, sowie mobile Plattformen wie Android und iOS. Zusätzlich bietet NordVPN auch noch Anleitungen zum Verbinden von weiteren Geräten an, bspw. AndroidTV oder die Einrichtung über OpenVPN.

Im Preis inbegriffen sind nicht nur alle Server, sondern auch die Möglichkeit, bis zu 6 Geräte gleichzeitig über NordVPN zu verbinden.

Die NordVPN App

(Image credit: TechRadar Deutschland)

NordVPN: Geschwindigkeit

Doch wie steht es um die Preis-Leistung? Ist die Geschwindigkeit wirklich so atemberaubend schnell, wie NordVPN von sich selbst behauptet?

Getestet haben wir den VPN unter Linux und Android, über eine 250 Mbit/s Glasfaserleitung in unserem Büro und einer 100 Mbit/s Glasfaserleitung von Zuhause mit jeweils 50 Mbit/s Upload, verbunden mit verschiedenen Servern in Deutschland, Europa, Großbritannien, USA sowie Japan und Neuseeland.

NordVPN bietet hier zwei Protokolle, die man für die Verbindung und Verschlüsselung nutzen kann. Zum einen das Open-Source Protokoll OpenVPN, zum anderen das hauseigene NordLynx Protokoll. Beide glänzen hier, mit herausragender Geschwindigkeit, wobei das NordLynx Protokoll etwas die Nase vorn hat.

Das Ergebnis ist überraschend, keiner der von uns getesteten Server hat hier Geschwindigkeitsverluste von mehr als 15 Mbit/s zu verzeichnen. Auch die Uploadgeschwindigkeit hat sich hier nur minimal verschlechtert. Selbst über Japan und Neuseeland werden hier noch hohe Geschwindigkeiten erreicht.

Einziges Manko bei dem Speedtest ist der hohe Ping, der je nach Server-Standort auf bis zu 280ms angestiegen ist.

Die Server von NordVPN scheinen also die versprochene Leistung zu erbringen. Das sollte auch sein, denn NordVPN rüstet seine Server aktuell von 1 Gbit/s auf 10 Gbit/s um. So, dass ein noch höherer Datendurchsatz für uns Kunden möglich ist und kaum mehr ein Unterschied festzustellen ist, ob man den VPN aktiviert hat oder nicht.

Streaming von Video-on-Demand Inhalten

Einer der Hauptgründe für die Nutzung eines VPNs ist, geo-geblockte Websites zu erreichen, die im eigenen Land möglicherweise gesperrt sind oder Inhalte noch oder gar nicht zur Verfügung stehen.

NordVPN behauptet, dass man sofort weltweiten Zugang auf hunderte Streaming Websites haben kann. Doch wie nah ist diese Aussage an der Realität? Wir haben es für dich ausprobiert.

Wir versuchten hier über einen US-Server auf die jeweiligen US-Bibliotheken der drei meist genutzten Streaming-Anbieter zuzugreifen.

Alle drei Anbieter hatten keine Probleme damit, dass wir über einen VPN auf ihr Angebot zugriffen haben. Selbst bei Netflix konnten wir problemlos verschiedene Filme anschauen und dank der guten Geschwindigkeit lief auch hier alles recht flüssig.

NordVPN Netflix

(Image credit: TechRadar Deutschland)

NordVPN: Sicherheit und Privatsphäre

Wenn es um Sicherheit und Privatsphäre im Internet geht, kommt man auch hier nicht um die Wahl eines guten VPN Anbieters herum. NordVPN wirbt mit einer starken Verschlüsselung, um Angreifern die Möglichkeit zu nehmen, an deine sensiblen Daten zu kommen und um Werbeanbietern das Tracken deines Surfverhaltens zu unterbinden.

NordVPN kommt mit einer starken AES-256-GCM Verschlüsselung daher und unterstützt nebenbei noch Perfect Forward Secrecy, wo der Schlüssel regelmäßig wechselt. So, dass Angreifer keine Chance haben, den gleichen Schlüssel für mehrere Verbindungen zu nutzen.

DoubleVPN und Onion-over-VPN

Um nicht nur sicher, sondern auch anonym im Internet zu surfen, bietet NordVPN zwei weitere Möglichkeiten, deinen gesamten Traffic und damit auch deine Herkunft zu verschleiern. Das erste Feature nennt sich Double-VPN. Das verschlüsselt standardmäßig deine Daten und schickt diese erst über den einen Server von NordVPN, verschlüsselt diesen Daten dann erneut und schickt sie anschließend gleich auf den nächsten Server weiter. Das zweite Feature Onion-over-VPN funktioniert ähnlich, nur das die zweite Station kein Server von NordVPN ist, sondern an das Tor-Netzwerk anbindet und deine Daten mit dem Onion-Routing-Protokoll weiter verschlüsselt werden und dann erst an das jeweilige Ziel weitergeleitet werden.

Das Onion-over-VPN und das Double-VPN Feature ermöglichen dir somit einen besseren Schutz für deine Privatsphäre. Allerdings mit einem kleinen Haken: die Geschwindigkeit wird, durch die vielen Zwischenverbindungen, in Mitleidenschaft gezogen. Ein Verlust von gut 20% ist an dieser Stelle normal.

Leider sind diese beiden Optionen nicht im Linux Client verfügbar und können nur unter der Windows, MacOS, Android oder iOS App genutzt werden, was hier schon ein Ausschlusskriterium für Nutzer wäre, die wirklich großen Wert auf die eigene Privatsphäre legen.

Special Server von NordVPN

(Image credit: TechRadar Deutschland)

Killswitch

Die Sicherheit steht bei NordVPN tatsächlich an oberster Stelle. Um sich vor ungewollten Verbindungsabbrüchen und somit vor Datenleaks zu schützen, hat NordVPN einen Killswitch eingebaut, der diesmal auf allen verfügbaren Clienten funktioniert. Dieser Killswitch lässt nur Verbindungen über das VPN Netzwerk zu. Wird die Verbindung getrennt, geht kein Datenpaket mehr nach außen und alle Verbindungen werden sofort abgebrochen.

Threat Protection

Um Malware, gefälschten Websites, E-Mails mit gefährlichen Anhängen oder anderen Bedrohungen entgegen zu wirken, wurde in NordVPN ein Online-Bedrohungsschutz eingebaut, mit der die User umfassend geschützt sind, sobald sie online gehen.

Diese Funktion erkennt und löscht nicht nur Malware, sondern schützt auch vor unerwünschter Werbung und Online-Trackern, selbst dann, wenn man nicht mit einem VPN verbunden ist.

No-Log-Policy

Für Personen, bei denen Sicherheit und Privatsphäre an oberster Stelle stehen, wie etwa Journalisten oder Whistleblower, ist ein VPN-Anbieter, der keinerlei Informationen über Verbindungen speichert, unabdingbar. Selbst dann, wenn die Verbindung für Außenstehende verschlüsselt ist, können VPN-Anbieter nämlich die Online-Aktivitäten sehen und gegebenenfalls mitschneiden.

NordVPN wirbt daher mit dem No-Log-Grundsatz und verspricht, keinerlei Daten zu speichern. Doch wie sieht die Realität dahinter aus?

Hinter NordVPN steckt das Unternehmen Tefincom & Co., S.A. mit Hauptsitz in Panama. In diesem Land gilt, im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland, kein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung. Doch das allein ist kein Grund dafür, in den anderen, über 5.000 Serverstandorten, keine Daten über Nutzerverkehr zu speichern. Neulich beunruhigte die NordVPN-Community eine Änderung der Datenschutzerklärung, dass NordVPN ab dem 1. Juli 2020 Kundendaten im Extremfall an Strafverfolgungsbehörden weitergeben soll.

Die Logik dahinter ist: Um legal operieren zu können, muss sich NordVPN natürlich an Gesetze und gerichtliche Beschlüsse halten. Wenn also eine richterliche Anordnung die Übergabe von Daten erfordert, übergibt NordVPN einen leeren Ordner und hält dadurch sowohl gesetzliche Vorgaben als auch die eigene No-Log-Policy ein – die im Übrigen bereits zweimal von PwC ausgiebig überprüft und bestätigt wurde.

Ähnlich argumentiert auch der Messenger Signal, der Ende 2021 Nutzerdaten an amerikanische Behörden aushändigen musste. Die „Ausbeute“ für Santa Clara County bestand da lediglich aus den grundlegendsten Meta-Daten: Wann ein konkreter Account erstellt wurde und wann er sich das letzte Mal mit Signal verbunden hat.

Bei NordVPN als profitorientiertes Unternehmen dürfte es sich im Fall einer Herausgabe also um Daten handeln, die insbesondere zum Zweck der Buchhaltung länger aufbewahrt werden – also die grundlegenden Account- und Zahlungsdaten. Diese fallen einerseits nicht unter die No-Log-Policy, andererseits lässt sich daraus aber sowieso nicht aufs Surfverhalten schließen. Welche Daten NordVPN jedoch konkret rausgibt, ist uns unbekannt und daher als Spekulation mit betriebswirtschaftlichem Grundwissen zu verbuchen.

Sicherheitsvorfälle bei NordVPN

Im Jahre 2018 wurden abgelaufene TLS-Zertifikate von NordVPN veröffentlicht. Da diese Schlüssel aber nur zur Serverauthentifizierung verwendet wurden, stellt es im Nachhinein kein Risiko für Endkunden dar. Allerdings kann man an der Stelle nicht sicher sein, ob der Datenverkehr während des Hacks mitgelesen, aufgezeichnet oder gar manipuliert wurde.

NordVPN bestätigte, dass dabei keine anderen Daten wie Nutzernamen oder Passwörter betroffen waren. Nach dem Vorfall wurden umgehend Maßnahmen getroffen, um solche erneuten Fälle zu vermeiden. So wurde die Serverstruktur überarbeitet und alle Daten ab sofort nicht mehr auf Festplatten, sondern nur noch temporär im Arbeitsspeicher gespeichert, sodass es Angreifern nicht ohne Weiteres möglich ist, lokale Daten zu lesen oder abzugreifen.

Fazit

VPN-Anbieter gibt es so viele, wie Sterne in der Galaxie. Den richtigen für seine eigenen Bedürfnisse zu finden, kann daher gar nicht so leicht sein. Das wichtigste, worauf man achten sollte, ist hier der Verweis auf die Datenschutzerklärung eines jeden VPN-Anbieters. Diese gibt unter anderem auch an, was man darf und was man am besten lassen sollte, um Restriktionen vom Anbieter zu entgehen.

Für Normalanwender, die eine schnelle und sichere Verbindung haben wollen, sich schnellere Downloads wünschen oder einfache Websperren für Netflix und Co. umgehen wollen, ist NordVPN sowohl eine gute, als auch eine recht kostengünstige Option.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de