Im Test: Beyerdynamic T5 3. Generation

Was kann der geschlossene High-End Tesla Kopfhörer?

Beyerdynamic T5 3. Generation
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

Der Beyerdynamic T5 der 3. Generation ist ein geschlossener High-End Kopfhörer. Mit Ausnahme seiner Bauweise ist er nahezu baugleich mit seinem offenen Schwestermodell T1 der 3. Generation. Der T5 kommt auch, anders als der T1, mit Ohrpolstern aus Kunstleder und nicht aus Velours. Insgesamt hat mir das Hörerlebnis des neuen T5 besser gefallen, als das des T1 der 3. Generation. Wie auch letztgenannter kommt der T5 mit 32 Ohm, weshalb ein ordentlicher D/A-Wandler für den vollen Hi-Res-Genuss unabdingbar ist.

Pro

  • +

    Gute Abschirmung der Außengeräusche

  • +

    Klassisches und stilvolles Design

  • +

    Hervorragender Sound

Kontra

  • -

    Sehr teuer

  • -

    Entfaltet volles Potenzial nur mit entsprechendem D/A-Wandler

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Kurz-Review

Ähnlich wie sein offenes Schwestermodell T1 ist der T5 der 3. Generation optisch sowie haptisch ein absolut hochwertiger Kopfhörer. Generell ist die Wahl zwischen offener und geschlossener Bauweise immer noch ein gutes Stück weit persönliche Präferenz sowie abhängig vom individuellen Anwendungsfall. Möchte man den bestmöglichen Raumklang und eher ein transparentes Hörerlebnis, bietet sich ein offener Kopfhörer an. Sofern du jedoch dich und deine Außenwelt abschirmen willst und eher an sub- bzw. basslastiger Musik Freude hast, solltest du zu einem geschlossenen Kopfhörer greifen.

Das macht der T5 nämlich äußerst gut. Die Abschirmung von störenden Umgebungsgeräuschen ist beeindruckend. Auch dein Umfeld profitiert davon. Solang du dich in mittleren Lautstärken bewegst, solltest du Personen in deiner Umgebung so gut wie gar nicht stören.

Wenn du also nach dem bestmöglichen Sound und gleichzeitiger Abschirmung suchst, dann machst du mit dem T5 alles richtig. Dank 32 Ohm Impedanz kannst du den T5 der 3. Generation auch problemlos über mobile Endgeräten betreiben. Für ein "wahrhaftiges" Hi-Res-Audio-Erlebnis empfehle ich dir jedoch, den T5 an einen guten D/A-Wandler anzuschließen.

Beyerdynamic T5

(Image credit: Future)

Technische Eckdaten

  • 32 Ohm
  • Treiber mit Tesla-Technologie
  • 100 dB SPL
  • 5 - 50.000 Hz

Wie auch sein offenes Schwestermodell T1 sind die Tesla-Schallwandler des geschlossenen T5 leicht angeschrägt. Beyerdynamic verspricht damit ein räumlicheres und präziseres Klangbild. Der Übertragungsbereich beträgt auch beim T5 5 bis 50.000 Hz, womit der Kopfhörer in Hi-Res auflöst.

Die geringe Nennimpedanz von nur 32 Ohm ermöglicht ebenfalls einen Einsatz an mobilen Endgeräten. Um in den Genuss von "echtem" Hi-Res-Audio zu kommen, empfiehlt sich jedoch ein guter D/A-Wandler.

Der T5 erreicht einen Kennschalldruckpegel von 100 dB, wodurch er auch ordentlich "Dampf" machen kann, für all diejenigen unter euch, die es gern etwas lauter mögen. Auch das wird allerdings nichts ohne D/A-Wandler, denn für wirklich hohe Lautstärken liefern Laptop oder Smartphone einfach nicht genug Spannung.

Beyerdynamic T5

(Image credit: Future)

Preis und Verfügbarkeit

  • 999 €
  • Seit Ende 2020 im Handel erhältlich

Ende des Jahres 2020 kam die 3. Generation des Beyerdynamic T5 auf den Markt. Die Hersteller-UVP liegt bei 999 € und damit 100 € über der des offenen Schwestermodells T1 der 3. Generation. Auf Amazon zahlst du derzeit genauso viel.

Beyerdynamic T1

(Image credit: Future)

Design

  • Handmade in Germany
  • Hochwertige Materialien
  • Kurzes 1,4 m Kabel

Bis auf die Ohrpolster und die geschlossene Bauweise gibt es keine weiteren Unterschiede zum T1 der 3. Generation. Auch beim T5 findet sich gebürstetes Aluminium und Alcantara. Die Gehäusedeckel beim T5 bestehen jedoch – anders als beim T1 – ebenfalls aus gebürstetem Aluminium. Es sind die hochwertigen Materialien sowie die schlichte und dennoch stilvolle Optik, die den T5 zu einem Luxus-Kopfhörer machen.

Wie auch beim neuen T1 finden sich beim T5 der 3. Generation leicht schräg und versetzt angeordnete Tesla-Schallwandler, die für ein ausgewogenes und natürliches Klangbild sorgen sollen. Die Kabel an den Gehäusedeckeln sind wie gewohnt steckbar und insgesamt ist das 1,4 m lange Kabel ebenfalls mit Stoff ummantelt. Die Leiter bestehen auch beim T5 aus OCC7N – aus Kupfer, das bis auf die siebte Nachkommastelle frei von Sauerstoff-Atomen ist. Dadurch soll die bestmögliche Signalübertragung gewährleistet werden. 

Das relative starre und kurze Kabel des T5 offenbart, dass der Kopfhörer vornehmlich für den mobilen Einsatz konzipiert wurde. In der Preisklasse darf man durchaus annehmen, dass ein zweites, längeres Kabel beiliegt – so wie das 3 m Kabel beim T1 – aber Fehlanzeige. Das finde ich äußerst unpraktisch im stationären Einsatz. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass der 6,3 mm-Adapter über kein – wie für den Hersteller typisches – Gewinde verfügt. Stattdessen wird dieser nur aufgesteckt. Das finde ich ebenfalls schade. 

Beyerdynamic T1

(Image credit: Future)

Klang

  • Guter Raumklang für geschlossenen Kopfhörer
  • Ausgezeichneter Sub- und Bassbereich
  • Etwas mittenlastig

Der Klang T5 der 3. Generation ist für einen geschlossenen Kopfhörer äußerst räumlich und dreidimensional. Der Sub- und Bass-Bereich lässt mein Herz für tiefe Frequenzen höherschlagen. Zwischen 500 und 1.000 Hz klingt der T5 jedoch zuweilen etwas hölzern und boxy. Wie schon beim T1 vermisse ich ab 12.000 Hz einfach ein schön aufgelöstes High-End, was man angesichts des Preises durchaus erwarten darf. Besser als beim T1 ist hier jedoch die Abbildung von Sibilanten, die nicht so harsch sind. Nicht zuletzt deswegen bevorzuge ich persönlich den neuen T5 gegenüber dem neuen T1.

Die Bassline in "Innocent" von Justine Skye feat. Justin Timberlake ist dermaßen on point, dass ich beim Hören breit grinsen musste und mich wirklich am unfassbar gut dargestellten Low-End erfreuen konnte. Die Vocals legen sich sanft in die Mitten und bescherten mir ein wirkliches tolles Hörerlebnis.

"Bullshit" von Dani Leigh habe ich selten so gehört, wie auf dem T5 der 3. Generation. Die Bassline ist äußerst tief und die Kickdrum sehr laut und präsent im Mix – eine Herausforderung für die meisten gängigen Kopfhörer, aber nicht für den T5. Gemeinsam mit den Vocals und der Hauptmelodie kommt man hier in den Genuss eines Audioerlebnisses der Extraklasse. Das ist wirklich beeindruckend.

Definitiv vom Hocker gerissen hat mich die Performance des T5 bei "Drop It Like It's Hot" von Snoop Dogg feat. Pharrell. Die Bassdrum klingt einfach fantastisch und präzise. Die räumliche Darstellung bei der White Noise, die vom rechten in den linken Kanal und vice versa wandert, ist einfach nur großartig. Ähnlich verhält es sich mit Pharrells Vocals, die in der Bridge im Stereofeld umherwandern. Hier zeigt sich, wie dreidimensional ein geschlossener Kopfhörer sein kann.

Beyerdynamic T5

(Image credit: Future)

Soll ich den Beyerdynamic T5 3. Generation kaufen?

Kauf ihn, wenn…

Du auf Bass stehst.
Obwohl der T5 etwas mittenlastig ist, ist die Darstellung des Sub- und Bass-Bereichs wirklich erstklassig.

Du einen High-End-Kopfhörer für unterwegs suchst.
Die Abschirmung von Umgebungsgeräuschen ist äußerst gut und auch du störst dein Umfeld nicht.

Du einen ordentlichen D/A-Wandler besitzt.
Denn erst im Zusammenspiel mit diesem entfaltet sich das volle Hi-Res-Potenzial des T5.

Kauf ihn nicht, wenn…

Du Wert auf eine hochauflösende Höhendarstellung legst.
Der T5 bildet das Low-End extrem gut ab, die Mittenanhebung ist Geschmacksache, aber es fehlt ihm eindeutig an "Shine" im High-End.

Du Kopfhörer mit technischen Annehmlichkeiten suchst.
Der T5 verfügt weder über Touch-Steuerung, Bluetooth, noch Noise Cancelling.

Dein D/A-Wandler nicht direkt neben deiner Couch steht.
Durch das lediglich 1,4 m lange Kabel solltest du nicht allzu weit von deiner Hi-Fi-Anlage bzw. deinem Interface entfernt sitzen.

Stephan Sediq
Business Development Manager

Stephan Sediq ist Business Development Manager bei techradar DE. Bitte wende dich mit allen Fragen zum Thema Native Advertising und Gastbeiträgen direkt an ihn.

Darüber hinaus ist Stephan für die Bereiche Cinema & Entertainment sowie Audio verantwortlich.

E-Mail: ssediq[at]purpleclouds.de