Kurz-Review
Der Beyerdynamic T1 sieht nicht nur toll aus, sondern liegt auch wirklich super in der Hand. Trotz des Gewichts von 360 Gramm umschließt er die Ohren äußerst angenehm, wodurch auch ein längeres Hörerlebnis problemlos möglich wird.
Bereits beim ersten Anfassen merkt man, dass man hier einen hochwertigen Kopfhörer in der Hand hält. Gebürstetes Aluminium, Edelstahl und Stoffummantelung – Plastik sucht man hier (glücklicherweise) vergebens.
Im Innenleben hat sich der T1 der 3. Generation allerdings im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas verändert. So wies der T1 der 2. Generation noch eine Impedanz von 600 Ohm auf, wodurch er technisch gesehen ausschließlich für den stationären Einsatz konzipiert war. Beim neuen T1 sind es lediglich 32 Ohm, woran ersichtlich wird, dass Beyerdynamic zunehmend auch den Einsatz an mobilen Endgeräten berücksichtigen möchte.
Technische Eckdaten
- 32 Ohm
- Treiber mit Tesla-Technologie
- 100 dB SPL
- 5 - 50.000 Hz
Die Tesla-Schallwandler sind leicht angeschrägt, wodurch ein noch räumlicheres und präziseres Klangbild ermöglicht werden soll. Der Übertragungsbereich von 5 bis 50.000 Hz qualifiziert den T1 für Hi-Res-Audio.
Aufgrund der niedrigeren Nennimpedanz von 32 Ohm kann der T1 der 3. Generation (anders als sein Vorgänger) nun auch an mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen und erreicht einen Kennschalldruckpegel von 100 dB. Das Hörerlebnis dabei ist jedoch eher durchschnittlich. Um sein volles Potenzial zu entfalten, ist ein ordentlicher D/A-Wandler schlichtweg unumgänglich.
Nochmals sei erwähnt, dass der T1 ein offener Kopfhörer ist. Dadurch gelangt ein Teil des Signals nach außen, wodurch andere Menschen in deiner Umgebung gestört werden könnten. Das gilt selbstverständlich vice versa, was bedeutet, dass auch störende Umgebungsgeräusche weniger abgeschirmt werden. Eine bessere Abschirmung bietet hier das geschlossene Schwestermodell Beyerdynamic T5 der 3. Generation.
Preis und Verfügbarkeit
- 899 €
- Seit Ende 2020 im Handel erhältlich
Ende des Jahres 2020 kam die 3. Generation des Beyerdynamic T1 auf den Markt. Die Hersteller-UVP liegt bei 899 €. Auf Amazon zahlst du derzeit 890 €.
Design
- Handmade in Germany
- Langes 3 m Kabel
- Hochwertige Materialien
Wie eingangs erwähnt, sieht der T1 wirklich anmutig und edel aus. Das Gehäuse der Kopfhörer ist aus lackiertem Edelstahl. Die Gabeln sind aus gebürstetem Aluminium, der Bügel ist teilweise mit Alcantara überzogen und verfügt über eine Prägung des Markenlogos. Die von Beyerdynamic gewohnt bequemen und austauschbaren Velours-Polster finden sich selbstverständlich auch beim T1 wieder.
Außerdem ist das Kabel steckbar sowie textilummantelt und dadurch robuster. Zum Einsatz kommen OCC7N-Kupferleiter. Das ist Kupfer, der bis auf die siebte Nachkommastelle frei von Sauerstoff-Atomen ist und damit über dem Industriestandard 6N liegt. Dadurch soll die bestmögliche Signalübertragung gewährleistet werden.
Beiliegend ist ein robustes und großes Case, ein 3 m langes Kabel sowie ein Adapter von 3,5 mm auf 6,3 mm, der – wie für Beyerdynamic typisch – über ein Gewinde verfügt. Ein kürzeres Kabel, wie beispielsweise das nur 1,4 m lange beim T5 der dritten Generation sucht man hier bedauerlicherweise vergebens. Das ist äußerst unpraktisch für den mobilen Einsatz und gibt leider Punktabzug.
Klang
- Äußerst räumlicher Klang
- Sehr präsente Abbildung von Sibilanten
- Basslastig
Wirklich überzeugend ist der T1 in puncto Tiefenstaffelung. Für einen offenen Kopfhörer ist der T1 der 3. Generation allerdings erstaunlich basslastig. Zwischen 1.000 und 5.000 Hz ist er jedoch etwas schwach auf der Brust. Auch fehlt mir ab etwa 12.000 Hz die "Luftigkeit" bzw. der "Shine" im High-End des Frequenzspektrums. Das war mir für einen High-End-Kopfhörer einfach zu wenig. Störend empfand ich auch die überdimensionale Abbildung von Sibilanten, die mir bei einigen Songs definitiv zu präsent waren.
AC/DC's "Back in Black" klingt jedoch äußerst räumlich und dreidimensional. Die Drums haben auf dem T1 ordentlich Punch und die Vocals liegen fantastisch im Mix.
Die exzellente räumliche Darstellung des T1 zeigt sich vor allem auch bei den perkussiven Elementen in 2Pac's "Picture Me Rollin'". Die Vocals werden sehr gut abgebildet und sind jederzeit deutlich hörbar, obwohl sie für heutige Standards äußerst unterkomprimiert sind.
Auch Electrohouse klingt super auf dem offenen Kopfhörer. Sickick's "Tears In My Ferrari" ist wie gemacht für den T1. Die punchy Kickdrum im Center treibt wunderbar und die Synth Stabs werden mit einer atemberaubenden Stereobreite abgebildet.