Turbulenzen bei OLED-TVs: Problem für Anbieter, Gelegenheit für Sparfüchse

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(Bildnachweis: Philips)

Der aktuelle Einbruch bei TV-Verkäufen sorgt für weitere (Rekord-)Verluste bei Herstellern wie LG Display, die schon länger mit der schwindenden Verbrauchernachfrage zu ringen haben. 

Indirekt deutet der Verlust aber auch darauf, dass die Verkäufe bei den anderen TV-Marken wohl nicht viel geringer ausfallen dürften. Den LG Display ist zwar Teil von LG, zeitgleich aber auch der einzige Lieferant von Standard-OLED-Panels und demzufolge auch durch andere TV-Hersteller sowie einigen der besten TVs auf den Markt vertreten. 

Wie der südkoreanische Hersteller zum Wochenbeginn mitteilte, gab es nun aber weitere schmerzliche Verluste im Bezug auf die Geschäftszahlen des dritten Quartals 2022 – und hier reden wir von einer Summe von über 540 Millionen Dollar an Betriebsverlusten!

Ein krasser Kontrast im Vergleich zu den 370 Millionen Dollar Gewinn, die man im Vorjahr erwirtschaften konnte. Verantwortlich macht LG Display für das schlechte Quartalsergebnis vor allem den anhaltenden Konflikt zwischen Russland und Ukraine sowie die hieraus resultierende Energiekrise. Aber auch die steigende Inflation sowie schwindende Nachfragezahlen nach der Pandemie könnten weitere Einflussquellen sein.

Der C2 zählt zu den besten, aber auch preisintensivsten OLED-TV-Geräten, weswegen die Abnehmerschaft aktuell starke Rückläufe erfahren dürfte...

(Image credit: LG)

Darüber hinaus muss sich das Unternehmen jedoch auch dem Druck erwehren, der durch wachsende Konkurrenten auf dem chinesischen Markt generiert wird. Und auch die allgemeine Sparsamkeit sowie Zurückhaltung dürfte wenig förderlich sein...

Wie schwer es den größten Anbieter von OLED-Panels sowie LCD-Displays tatsächlich erwischt hat, tat LG zudem in eigenen Worten kund. Entsprechend spricht man im Finanzbericht von einem "noch nie dagewesenen Niveau" an Rückgängen, wobei der niedrige Absatz in Europa besonders bedenklich sei.

Logische Konsequenz hieraus sind nun aber auch die entsprechenden Maßnahmen, wie eine Kürzung des Investitionsbudgets für 2022 um mehr als 700 Millionen US-Dollar. Zeitgleich wolle man außerdem die OLED-Produktionslinie flexibler an die Nachfrage anpassen, um weiteren Rückgängen entgegenzuwirken. Und abschließend möchte man sich noch weiter von LCD-Produktionen distanzieren und die Umstellung auf OLED-Technologien im Gegenzug weiter beschleunigen.

OLEDs gibt es in allerlei Größen, Formen und Ausführungen... Rückläufe betreffen aktuell aber leider einen Großteil des Sortiments von LG und Co...

(Image credit: LG)

Analyse: Schlechte Zeiten für LG, aber ein Ausweg ist in Sicht! 

Die aktuelle Bilanz von LG Display ist für den Markt und das Unternehmen selbst natürlich alles andere als rosig. Zeitgleich ist die jüngere Entwicklung aber auch ein Beweis für das, was ohnehin schon weitläufig spekuliert wurde.

Entsprechend dürfte es wohl eher weniger überraschen, dass die Nachfrage von Fernsehgeräten aktuell einen stärkeren Rücklauf erfährt, wo doch die Lebenserhaltungskostenkrise derzeit so ziemlich die ganze Welt betrifft. Gleichermaßen ist die geringere Investitionsbereitschaft des Herstellers in diesem Sektor bereits eine absehbare Konsequenz gewesen und dürfte in den kommenden Monaten zumindest dafür sorgen, dass LG wieder etwas mehr Stabilität erlangen kann.

Für die Einen ist die aktuelle Situation also ein problematische, für die Anderen wiederum eine überaus erfreuliche. Um nämlich das Interesse an OLED-TV-Geräten wieder anzukurbeln, dürften nicht wenige Hersteller in Kürze auf Preissenkungen und anderweitige Aktionsangebote zurückgreifen, um Interessenten in sparsamen Zeiten doch noch zu einem Kauf zu bewegen.

Wir rechnen in den folgenden Monaten deswegen nicht nur mit weiteren günstigen OLED-Panels wie dem LG A2, sondern auch mit Rabattierungen für die preisintensiveren Modelle der Marktführer. Und wer weiß... vielleicht ist ja schon zum Black Friday die erste gute Gelegenheit, um bei OLEDs noch einmal so richtig Geld zu sparen!

Christian Schmidt
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