Deutschland im Homeoffice: Diese Situationen kennen wir alle
Homeoffice-Bingo: Wie viele Punkte schaffst du?
Seit nunmehr knapp einem Jahr hat sich die deutsche Arbeitswelt gründlicher gewandelt als je zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Rund die Hälfte aller Deutschen arbeitet plötzlich ganz oder teilweise im Homeoffice; das zumindest sagt der Branchenverband Bitkom. Dabei sagen diese Zahlen auch eines aus: Knapp 20 Millionen Menschen haben seit einem Jahr einen erstaunlich gleichen Arbeitstag mit verdächtig identischen Inhalten und Problemen – selbst, wenn sie in völlig unterschiedlichen Feldern arbeiten. Bei den folgenden Dingen dürften sich deshalb sehr viele Personen wiedererkennen.
1. Nach der Arbeit kommt der Kopf nicht zur Ruhe
Das gedankliche Abschalten stellt für viele Menschen ohnehin ein Problem dar. Ihr Kopf kreist somit auch nach Feierabend, an den Wochenenden oder im Urlaub um die Arbeit, um Konflikte mit Kollegen, um anstehende Aufgaben, um die Worte der Vorgesetzten – oder ähnliche Dinge. Im Homeoffice verstärkt sich dieses Problem oftmals, denn es fehlt schlichtweg an einer räumlichen Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Das führt dazu, dass viele Arbeitnehmer (und auch Selbständige) keine geregelten Arbeitszeiten mehr haben. Sie arbeiten vielleicht länger als eigentlich vorgesehen oder bis tief in die Nacht, anstatt am Morgen früh aufzustehen. Ein Stück weit ist diese Flexibilität ein Segen.
Sie kann aber auch zum Fluch werden. Wer also merkt, dass sich Probleme mit dem Abschalten einstellen oder verstärken, der muss selbst (wieder) für eine klare Trennung sorgen. Das gilt sowohl zeitlich als auch räumlich. Es empfiehlt sich daher, sich fixe Arbeitszeiten zu setzen, was den Arbeitsbeginn, die Pausen und den Feierabend betrifft. Diese einzuhalten, ist ein erster wichtiger Schritt, um tatsächlich einen Endpunkt für die Arbeit und einen Beginn der Freizeit zu finden. Im zweiten Schritt ist es sinnvoll, das Homeoffice auch räumlich zu trennen. Der Schreibtisch sollte sich daher nicht im Wohnzimmer oder sogar im Schlafzimmer befinden; nirgendwo also, wo der Feierabend verbracht wird. Besser ist ein eigenes Arbeitszimmer, bei dem nach Feierabend die Tür geschlossen werden kann. Aus den Augen, aus dem Sinn, sagt man so schön. Sollte das noch nicht ausreichen, gilt es im dritten Schritt individuelle Routinen zu entwickeln, um nach getaner Arbeit eben auch gedanklich abzuschalten.
2. Irgendwer stört doch immer
In der Theorie ist die Arbeit im Homeoffice produktiver, da es weniger Ablenkungen gibt. Tatsächlich: Viele Störfaktoren wie ständig klingelnde Telefone, tratschende Kollegen, der weite Weg zur Kaffeeküche & Co fallen bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden weg. Das bedeutet aber nicht, dass es Zuhause nicht andere Störquellen gibt. Vor allem, wenn die Kinder ebenfalls daheim sind, neigen sie dazu, die Arbeit immer wieder zu unterbrechen. Auch andere Bewohner vom Partner, der Ehefrau oder bis zum WG-Mitbewohner können ungewollt stören, wenn kein tatsächliches Homeoffice im Sinne eines Büros zur Verfügung steht, das räumlich vom Wohnbereich getrennt werden kann. Und selbst wenn, so wären da immer noch das Smartphone, der Postbote, die Nachbarn, die Haustiere oder andere potenzielle Störfaktoren, die immer wieder die Aufmerksamkeit von der Arbeit ablenken.
Auch hier ist es daher sinnvoll, das Homeoffice räumlich vom Wohnbereich zu trennen, sofern das möglich ist. Zusätzlich oder stattdessen empfiehlt sich die Rücksprache mit anderen Bewohnern beziehungsweise Familienmitgliedern, wann diese bei der Arbeit stören dürfen und was bis nach Feierabend warten muss. Weitere potenzielle Störfaktoren können eventuell ausgeschaltet werden, wie die Türklingel oder das Privathandy. Und zuletzt muss wohl jeder „Heimarbeitende“ auch früher oder später lernen, andere Personen freundlich, aber bestimmt in die Schranken zu weisen. Denn Zuhause zu arbeiten bedeutet eben nicht, Freizeit zu haben und mit den Nachbarn Kuchen essen zu können.
3. Plötzlich sind die Daten weg
Es handelt sich um das Horrorszenario von Arbeitnehmern im Homeoffice; aber um eines, das beinahe jeder früher oder später am eigenen Leib erfährt: Datenverluste. Da heutzutage mit komplexen Technologien gearbeitet wird, passieren diese schneller als oftmals gedacht, wenn beispielsweise eine Hardware nicht mehr funktioniert oder es zu einer Störung in der Software kommt. Plötzlich sind die Daten unauffindbar, eventuell sogar unwiderruflich verloren. Einen Experten zur Datenrettung zu konsultieren, kann dann meist auch nicht mehr helfen.
Ein mindestens ebenso großes Problem ist es, wenn die Daten in die falschen Hände fallen. Denn die Datensicherheit ist im Homeoffice nicht in gleichem Ausmaß gewährleistet wie vor Ort im Unternehmen. Nicht nur, dass hier verschiedene Personen wie die Familienmitglieder potenziell Zugriff auf die Daten haben, zugleich ist der Computer anfälliger für Eindringlinge wie Hacker, Viren & Co. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig mit Sicherheit und Datenschutz auseinanderzusetzen, um das Homeoffice von Beginn an sicher einzurichten – und damit Datenrisiken zu minimieren. In der Regel kann oder muss der Arbeitgeber diesbezüglich einbezogen werden, schließlich handelt es um ein Thema, das auch ihn betrifft.
Bist du ein echter Technik-Fan? Dann abonniere unseren Newsletter!
Melde dich für denTechRadar Pro Newsletter an und erhalte alle Top-News, Meinungen, Features und Anleitungen, die dein Unternehmen für den Erfolg braucht!
4. Wenn der kleine Hunger mehrmals klingelt
Das Homeoffice hat einen köstlichen, aber verhängnisvollen Haken: Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum heimischen Kühlschrank. Das kann dazu führen, dass aus dem einen Snack zwischendurch ein zweiter wird, oder ein dritter, oder ein vierter. Manche Menschen stellen im Homeoffice einfach direkt ihre liebsten Naschereien & Co neben sich. Schließlich gibt es sowieso keinen Chef, der das sehen und sich darüber beschweren würde. Arbeiten und nebenbei essen – das klingt zwar auf den ersten Blick nach einer perfekten Kombination. Auf den zweiten Blick ist das aber weder gesund noch fördert es die Produktivität. Einerseits macht das ständige Essen nämlich müde und bringt den Biorhythmus durcheinander. Andererseits nimmt man dadurch schnell zu viele Kalorien zu sich, die zu einer Gewichtszunahme führen können. Das passiert vor allem im Homeoffice rasant, da hier viel Bewegung wie der Arbeitsweg, die Treppen zum Büro, der Abstecher in die Kantine oder der Spaziergang in der Mittagspause wegfallen. Wichtig ist daher, auch oder gerade im Homeoffice geregelt zu essen. Das bedeutet, fixe Zeiten zu haben, zu denen gefrühstückt, Mittag gegessen oder gesnackt wird – ähnlich wie im Büro. Zudem sollten die Snacks und Mahlzeiten möglichst gesund und kalorienarm sein. Auch empfiehlt es sich, ein bisschen Bewegung in den Arbeitsalltag zu bringen, sei es das kurze Stretching zwischendurch oder ebenfalls ein Spaziergang in der Mittagspause. Wer noch weiter gehen möchte, im wahrsten Sinne des Wortes, kann sich sogar ein Laufband für den Schreibtisch besorgen und liegt damit derzeit voll im Trend.
5. Scharfer Protest des Rückens
Dass Büroarbeit regelrechtes Gift für den Rücken ist, ist kein Geheimnis. Das liegt vor allem am Bewegungsmangel und einer oftmals falschen Haltung. Zwei Faktoren, die im Homeoffice noch mehr zum Tragen kommen als vor Ort im Unternehmen. Denn Zuhause gibt es keinen Arbeitgeber, der gewisse Pflichten bezüglich der Gesundheitsprävention erfüllen muss. Zuhause sind die Arbeitnehmer stattdessen eigenverantwortlich und genau deshalb vernachlässigen viele das Thema „gesunder Rücken“. Sie sparen also beim Bürostuhl, haben einen zu niedrigen Tisch, keinen externen Bildschirm oder arbeiten sogar auf dem Sofa – um nur einige klassische Fehler zu nennen. Schnell macht sich das in Verspannungen, Schmerzen oder sogar schlimmeren Folgeproblemen wie einem Bandscheibenvorfall bemerkbar.
Die beste Möglichkeit, um solche Folgen zu verhindern, ist es, nicht im Sitzen zu arbeiten; zumindest nicht die ganze Zeit. Stattdessen sollte möglichst viel Bewegung in den Arbeitsalltag eingebaut werden. Wie bereits geschildert, kann es sich dabei um Stretching-Übungen, Spaziergänge oder einen Schreibtisch mit Laufband handeln. Auch das Arbeiten im Stehen oder auf speziellen „rückenfreundlichen“ Alternativen wie einem Sissel-Kissen oder Sitzball ist zumindest eine bessere Wahl als der Bürostuhl. Es gilt also, Abwechslung in die Haltung zu bringen. Auch ein gezieltes Rückentraining, um diese zu verbessern, ist in jedem Fall sinnvoll. All das ist aber wirkungslos, wenn der Arbeitsplatz per se nicht ergonomisch eingerichtet ist. Wer dauerhaft und viel im Homeoffice arbeitet, sollte daher nicht an der falschen Stelle sparen und in eine ergonomische Büroausstattung investieren – denn dabei kommt es zwar auch, aber eben nicht nur auf die „inneren Werte“ an. In vielen Fällen beteiligt sich der Arbeitgeber sogar finanziell.
6. Inflationärer Kaffee- und Zigarettenkonsum
Jeder Mensch hat seine Laster. Für die einen ist es Kaffee, für die anderen Schokolade und für wieder andere die Zigarette. Im Arbeitsalltag wird diesen normalerweise eine Art „natürlicher“ Riegel vorgeschoben, schließlich steht man immer unter Beobachtung und es hinterlässt keinen guten Eindruck, es mit diesen Lastern zu übertreiben. Doch im Homeoffice gibt es dieses Problem nicht. Hier kriegt niemand – zumindest niemand aus der Arbeit – mit, wie viele Zigaretten geraucht oder wie viele Tassen Kaffee getrunken wurden. Solche und ähnliche Gewohnheiten können daher schnell ausarten, wodurch sie zur Gefahr für die Gesundheit werden. Auch diesbezüglich liegt es somit an den Arbeitnehmern, im Homeoffice ein gewisses Maß an Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und zu versuchen, den Konsum von Kaffee, Schokolade, Zigaretten & Co zu kontrollieren. Das Rauchen gänzlich aufzugeben, wäre sogar noch besser. Das Problem an der Sache ist, dass solche kleineren oder größeren Süchte nicht immer willentlich gesteuert werden können. Vor allem, wer sich unbeobachtet fühlt, findet oft und gerne Ausreden vor sich selbst. Hier muss daher jeder eine eigene Strategie finden, um sich von einem übermäßigen Konsum abzuhalten. Oft hilft es bereits, diese „Trigger“ wie die Kaffeemaschine oder die Zigarettenschachtel außerhalb des Sichtfelds aufzubewahren. Auch Ersatzgewohnheiten, wie koffeinfreier Kaffee oder ein Apfel anstelle der Schokolade, können hilfreich sein. Die Devise lautet also, sich selbst auszutricksen, um Druck aufzubauen, wo jener von außen fehlt.
7. Völlig neue Arten von Multitasking
Multitasking macht produktiv. Das jedenfalls denken viele Menschen. Es handelt sich jedoch um einen Irrtum, denn Multitasking bedeutet, dass keine Aufgabe mit voller Konzentration gemacht wird. Das erhöht die Fehleranfälligkeit, mindert die Produktivität und verursacht ein Gefühl von Stress. Ein Problem, das im Arbeitsleben keine Seltenheit ist, aber ebenfalls im Homeoffice umso mehr zum Tragen kommt. Denn hier gibt es nicht nur mehrere berufliche Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, sondern auch jene privater Art. Sei es das Homeschooling für die Kinder, das Einräumen der Spülmaschine oder ein anderer Punkt auf der „To-Do-Liste“. Es ist verlockend, diese nebenbei zu erledigen.
In der Praxis wird das aber, wie bereits erwähnt, nur zu unnötigem Stress führen – und dazu, dass die Qualität der Arbeit leidet. Es ist daher wichtig, sich Prioritäten zu setzen und sich anschließend jeder Aufgabe in Ruhe sowie mit voller Konzentration zu widmen. Privates muss somit bis zur Pause oder zum Feierabend warten. So ist das Berufliche nicht nur besser, sondern auch schneller erledigt und unterm Strich schafft man mehr an einem Tag; garantiert!
8. Pleiten, Pech und Pannen in der Videokonferenz
Spätestens seit Beginn der Corona-Krise und damit der flächendeckenden Heimarbeit gehören Videokonferenzen zum ganz normalen Arbeitsalltag. Das sorgt für allerhand lustige Geschichten, die derzeit das Internet fluten. Vor allem, wenn eben auch die Kinder, die Ehepartner & Co Zuhause sind, lässt sich der eine oder andere Fauxpas nämlich nicht immer vermeiden. Die Katze, die über den Laptop läuft, oder das Kind, das in Windeln ins Zimmer stürmt, sind dafür noch zwei harmlosere Beispiele. Viele solcher Pannen sorgen für herzhafte Lacher. Einige von ihnen können aber so richtig peinlich werden.
Es ist daher durchaus sinnvoll, sich auf eine Videokonferenz vorzubereiten. Wichtig ist, dass der Hintergrund neutral ist, sprich frei von peinlichen Fotos oder herumliegenden Unterhosen. Erneut ist hier im Vorteil, wer in seinem Homeoffice die Tür schließen, besser noch abschließen, kann. Ansonsten sollten zumindest die Familie oder andere Personen in der Wohnung vorgewarnt werden, dass und wann eine Videokonferenz stattfindet. Zudem ist es wichtig, das eigene Mikrofon zu „muten“, wenn man gerade nicht sprechen möchte. Das verhindert akustische Zwischenfälle, die ebenfalls peinlich werden können. Sollte es trotzdem zu einer Panne kommen, ist das beste Motto: Ruhe bewahren, gelassen bleiben und Humor beweisen.
9. Das Smartphone als letzter Strohhalm der Internetverbindung
Plötzlich ist die Internetverbindung weg. Ein Problem, das wohl jeder kennt. Das kann im eigenen Zuhause schon tierisch nerven, wenn es nur um das Video-Telefonat mit Freunden oder den Netflix-Stream geht. Wer jedoch auch Zuhause arbeitet, ist umso mehr auf das Internet angewiesen. Denn wer hier zu lange offline ist, verpasst vielleicht wichtige Meetings, kann nicht produktiv arbeiten oder hinterlässt einen schlechten Eindruck beim Chef.
Was also tun in einer solchen Situation? Einerseits lohnt es sich natürlich, gegebenenfalls etwas mehr Geld in einen besseren Anbieter oder Vertrag zu investieren, um von Vornherein weniger Probleme mit Störungen beim Internet zu haben. Dennoch lassen sich diese niemals mit Sicherheit ausschließen, sei es durch Wettereinflüsse, Bauarbeiten oder ähnliche Ursachen. Andererseits kann daher das Smartphone die Lösung sein, denn dieses ist internetfähig, dabei aber unabhängig vom WLAN. Moderne Smartphones bieten daher die Möglichkeit, einen Hotspot einzurichten und damit über das Mobilfunknetz mit dem Laptop zu surfen. Ab einer gewissen Datenmenge kostet das jedoch einen Aufpreis oder die Internetverbindung wird gedrosselt. Es handelt sich daher um keine Dauerlösung – aber um eine für absolute Notfälle, die alle „Heimarbeitenden“ kennen sollten.
10. Das umgekehrte Outfit-Paradoxon
Was soll ich nur anziehen? Eine Frage, die viele Menschen allmorgendlich beschäftigt. Das ist auch im Homeoffice nicht anders. Der Unterschied liegt in der Auswahl: Statt Anzug, Hemd, Bluse oder Kostüm ist plötzlich die Jogginghose ein vielversprechender Kandidat. Gerne darf es im Homeoffice gemütlich sein. Doch jedem sollte auch bewusst sein, dass jederzeit ein Videoanruf reinkommen kann und dann ist ein peinlicher Look eine weitere Panne für die bereits genannte Liste.
Es gilt daher, einen Kompromiss zu finden. Ein Outfit also, das zwar komfortabel ist, aber trotzdem seriös aussieht und sozusagen „vorzeigbar“ ist. Auch Haare, Make-up & Co dürfen dabei natürlich nicht vergessen werden…
11. Wie wichtig auf einmal Weltnachrichten sind
Eine Internetanbindung ist beim Arbeiten im Homeoffice zwar oft unverzichtbar für die Produktivität, kann aber gleichzeitig ihr größter Feind werden. Denn überall im Internet wimmelt es von spannenden Informationen, lustigen Videos oder anderen potenziellen Ablenkungen. Plötzlich sind die Weltnachrichten scheinbar interessanter als jemals zuvor. Klar, denn es handelt sich um einen typischen Fall von Prokrastination.
Abhilfe ist in diesem Fall nicht ganz so einfach, aber nicht unmöglich. Ein Stück weit kann es bereits helfen, einen „Adblocker“ zu installieren, um zumindest von Werbung nicht mehr abgelenkt zu werden. Vor allem aber ist Selbstdisziplin erforderlich. Sich nicht ablenken zu lassen, ist nämlich reine Übungssache. Je häufiger man es schafft, einer potenziellen Ablenkung zu widerstehen, desto einfacher fällt diese auch beim nächsten Mal. Zu Beginn kann es helfen, einen Timer zu stellen, der beispielsweise alle fünf Minuten einen Ton von sich gibt, und einen wieder daran erinnert, dass man ja eigentlich produktiv arbeiten wollte. Auch Produktivitätstechniken wie die Pomodoro-Technik haben sich diesbezüglich bewährt. Einen Versuch sind sie allemal wert!
12. Rede ich etwa mit mir selbst?
So schön es sein kann, im Homeoffice einfach mal in Ruhe zu arbeiten, so belastend kann sie irgendwann werden. Wenn also keine Ehepartner, Mitbewohner, Kinder oder auch Nachbarn in der Nähe sind, wenn keine Videokonferenzen stattfinden, wenn nicht der Paketbote an der Tür klingelt – dann kann sich das Arbeiten in den eigenen vier Wänden plötzlich einsam anfühlen.
Produktivität ist eben doch nicht alles, weshalb sich nicht jeder für das Homeoffice begeistern kann. Denn plötzlich merkt man, dass man mit dem Haustier oder mit sich selbst spricht. Doch auch hierfür gibt es Abhilfe: Einfach mal in der Mittagspause mit Freunden zum Essen treffen (natürlich ganz Corona-Verordnung-konform) oder den Feierabend bewusst nicht alleine, sondern im Familienkreis verbringen. Wer also aktiv der Einsamkeit entgegenwirkt, kann von den Vorteilen der Arbeit im Homeoffice profitieren, ohne ihre Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Fazit
Egal, ob es also ein Kaffeekonsum jenseits aller medizinisch tolerierbaren Levels ist, ob die gelangweilten Eltern das Homeoffice mit Urlaub übersetzen und deshalb dauernd durchklingeln, oder, ob es die Erkenntnis ist, dass die eigene teure Internetverbindung hinsichtlich ihrer Stabilität das Niveau von 1996 hat: Wer im Home-Office sitzt, hat manche Situationen in den vergangenen Monaten bestens kennengelernt – manchmal „zum Glück“, manchmal auch „leider“. Arrangieren muss man sich jedoch mit keiner davon. Denn Abhilfe gibt es immer; und manchmal reicht es dafür schon aus, die Kaffeemaschine einige Zentimeter aus dem Sichtfeld zu schieben.