Dein Smartphone ist nicht nur für Social Media gemacht
Wer kennt es nicht: Man wartet in der Schlange im Supermarkt, an der Haltestelle oder in der Arztpraxis und keine 30 Sekunden später ist das Smartphone in der Hand, um dem hobbymäßigen Endless-Scroll der sozialen Medien zu frönen. Immer auf der Suche nach dem nächsten Dopaminkick, einem neuen Trend oder der letzten Worthülse des Lieblingsstars wischt man nach oben und steigt dabei immer tiefer hinab in den Hasenbau. Allerlei negative Auswirkungen davon sind bereits hinlänglich bekannt und auch der ständige Vergleich mit vermeintlich besser aufgestellten Menschen ist auf Dauer schädlich. In diesem Beitrag möchten wir dir deswegen eine Alternative zeigen, wie du die Wartezeit schonender überbrückst – und keine Sorge: Dein Smartphone darfst du dabei trotzdem zücken.
Ab in Retro-Lande mit deinem Smartphone
Wir reden hier von Handyspielen. Doch Moment, vermutlich denkst du dir jetzt „dann tausche ich ja Pest gegen Cholera“. Mit Blick auf die aktuelle Landschaft der Handygames hättest du vermutlich recht, schließlich werden auch hier, wie bei den Social-Media-Plattformen, psychologische Kniffe genutzt, um dich möglichst lange und lukrativ bei der Stange zu halten. Doch es gab mal eine Zeit, da waren Spiele einfach nur dazu da, um mit ihnen eine Runde zu verbringen und sie dann bis zum nächsten Mal beiseite zu legen. So ganz ohne Grind, XP-Booster oder Skins zum Kaufen. Ein Beispiel dafür ist Solitär, dem seit Windows 3.0-Zeiten an Microsoft-Computern allseits beliebten Kartenspiel. Eigentlich hat es klassische offline-Ursprünge, und zwar im französischen „Patience“. Es ist ein guter Zeitvertreib, der die Nerven nicht überstrapaziert und das Warten erholsam gestaltet. Und das Beste ist: Das Spiel lässt sich mittlerweile kostenlos und browserbasiert im Internet spielen – und damit auch an deinem Smartphone unterwegs, ohne App-Installation. Doch bist du noch zu jung, um Solitär damals am Rechner der Eltern gespielt zu haben, dann kommt jetzt eine Kurzzusammenfassung der Regeln.
Das Spielfeld besteht aus sieben Längsreihen mit Karten, einem verdeckten Stapel und vier Ablageorten für die zu bildenden Kartenstapel. Die Längsreihen beinhalten von links nach rechts jeweils eine Karte mehr, beginnend bei einer Karte. Doch es ist stets nur die oberste Karte aufgedeckt. Der verdeckte Stapel wird bemüht, wenn keine Spielzüge in den Längsstapeln möglich sind. Gewonnen ist das Spiel, wenn die vier Ablageorte nach Farbe (Herz, Karo, Kreuz und Pik) getrennt alle Karten in der richtigen Reihenfolge aufweisen. Das Ass belegt dabei die erste und der König die letzte Position. Bei den erlaubten Spielzügen darf man eine Karte vom verdeckten Stapel oder eine aufgedeckte Karte eines Längsstapels auf eine andere aufgedeckte Karte einer Längsreihe verschieben. Dabei muss die verschobene Karte einen niedrigeren Wert und eine andere Farbe besitzen als die darunter. Liegt bereits eine schwarze Pik 5, dann lässt sich zum Beispiel eine rote Raute 4 und danach eine schwarze Pik 3 darauflegen. So lassen sich auch leicht ganze Ketten aufgedeckter Karten verschieben. Wird eine Längsreihe dadurch frei von aufgedeckten Karten, ist die oberste umzudrehen und damit sichtbar zu machen. Ist eine Spalte ganz leer, darf dort ein König platziert werden. Nach und nach verschiebt man dann je nach Verfügbarkeit die Karten in korrekter Reihenfolge auf die vier Ablageorte.
Es gibt noch Abänderungen wie Spider-Solitär, doch das soll hier fürs Erste ausreichen. Du siehst also, dass man mit wenig Aufwand und einem Browser das Smartphone auch für eine Runde gänzlich DLC-freier und zudem angenehm ruhiger Spiele nutzen kann. So wird die Wartezeit dennoch verkürzt, aber ohne den emotionalen Stress, den der Besuch der sozialen Netzwerke oder moderner Handygames verursachen kann. Bonustipp: Wenn du nicht ganz so weit in die Vergangenheit reisen möchtest, ist auch eine gediegene Runde Minecraft auf dem Smartphone nicht zu verachten, das Klötzchen-Gehacke kann sehr beruhigend wirken.
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