AMD schlägt Intel bei Verkaufszahlen von Desktop-CPUs – fürs Erste

Ryzen 7
(Bildnachweis: Future)

AMDs neue Ryzen-Prozessoren dominieren bei den beliebtesten amerikanischen Online-Händlern und machen knapp drei Viertel der Desktop-CPU-Verkäufe aus.

AMDs neue Ryzen 5000-Prozessoren haben sich als besonders beliebt bei Bastlern erwiesen – ein Bruch mit den alten Zeiten, in denen Intel-Prozessoren als Goldstandard bei neuen Desktop-PCs galten.

Aktuell belegen AMD-Ryzen-Prozessoren die ersten sechs Plätze unter den CPU-Bestsellern bei Amazon.de und sind mit sieben Modellen in der Top 10 vertreten. Intel belegt währenddessen die Plätze sieben bis neun, wobei Platz acht immerhin vom Core i7-11700K aus Intels Rocket-Lake-Reihe eingenommen wird. Auf der amerikanischen Seite muss man aktuell bis Platz 36 scrollen, um einen aktuellen Intel-Prozessor zu finden.

Bei Alternate und Mindfactory sieht es für Intel währenddessen noch etwas schlechter aus. So findet sich sowohl unter den beliebtesten Prozessoren auf Alternate als auch unter den Topklicks bei Mindfactory lediglich ein Intel-Prozessor auf dem zehnten Platz: der Core i5-11600K (Rocket Lake) bei Ersterem und der Core i5-10400F (Comet Lake) bei Letzterem.

Während teile unserer Redaktion im Urlaub waren, haben unsere englischsprachigen Kollegen vergangene Woche berichtet, dass AMD vergangenen Monat rund drei Viertel der verkauften Prozessoren bei Mindfactory ausgemacht hat, auch wenn es für Intel eine Verbesserung gegenüber dem Monat davor (14 %) darstellt. Selbst mit diesem Sprung scheinen Intels Chips jedoch mit AMDs Ryzen 5000-Angriff auf den Marktanteil zu kämpfen.

Intel i9-11900K Processor Shown Back and Front

(Image credit: Intel)

Zweifelsohne sind die Erwartungen an Alder Lake, dieses Jahr besser zu performen als Rocket Lake bisher, sehr hoch, doch die Decken sind hoch, sowohl in Richtung Optimismus als auch Pessimismus.

Alder-Lake-Prozessoren sind Intels erster Vorstoß in die big.LITTLE-Architektur, bei der ARM Vorreiter war und die in den Apple M1- und Apple M1X-Chips verwendet wird. Diese Architektur setzt größeren Wert auf Energieeffizienz als auf Rechenleistung, obwohl sie auch bei Letzterem durchaus für Aufmerksamkeit gesorgt haben.

Ob der Performance-Sprung ausreicht, um Desktop-Bastler von Alder Lake zu überzeugen, bleibt abzuwarten. Die ersten Alder-Lake-S-Chips für genau diese Zielgruppe werden noch im Verlauf des Jahres erwarten, daher werden wir hoffentlich nicht mehr so lange warten müssen.

Wenn Intel es schafft, hier zu punkten, könnte die Sache nächstes Jahr ganz anders aussehen, ausgehend davon, dass Intels neue Chips einige Monate vor AMDs Zen-4-Prozessoren auf den Markt kommen, die wiederum für Ende 2022 erwartet werden.

AMDs nächster Chip setzt nicht auf eine big.LITTLE-Architektur, daher wird es interessant zu beobachten sein, ob Intel AMD übertrumpfen und seinen Thron wieder einnehmen kann.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de