Dynaudio – ein Hörerlebnis wie im Tonstudio

Dynaudio
(Bildnachweis: Dynaudio)

Hast du schon mal von Dynaudio gehört? Falls nicht, geht es dir vermutlich wie vielen anderen Menschen und das leider völlig zu Unrecht. Der dänische Hersteller von High-End-Lautsprechern – mit Sitz in Skanderborg – hat nämlich eine traditionsreiche und zugleich beeindruckende 45-jährige Geschichte. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1977 von Wilfried Ehrenholz. Dieser war bereits damals der Auffassung, dass die handelsüblichen Lautsprecher nicht das ganze Klangspektrum wiedergaben. Nachdem zunächst modifizierte Standardtreiber für die eigens entwickelten Frequenzweichen verwendet wurden, war schnell klar: Es muss alles aus einem Guss kommen.

Die Mission von Dynaudio ist dabei so kompromisslos wie einfach: Besitzer von Dynaudio-Produkten sollen Musik so erleben, wie Künstler und Toningenieure in einem professionellen Tonstudio – transparent, authentisch und unverfälscht. Besonders stolz ist man darauf, dass jede Lautsprecher-Chassis – das Herzstück jedes Lautsprechers – aus eigener Herstellung kommt. Nachdem vor einigen Jahren ein Teil der Produktion nach China ausgelagert wurde, holte man aus Qualitätsgründen kurzerhand alles wieder zurück ins heimische Skanderborg – eine Kleinstadt an einem See, unweit von Århus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks – in der das Unternehmen seine Wurzeln hat.

Wir wurden von Dynaudio dazu eingeladen, uns vor Ort mit eigenen Augen und Ohren von den hohen Standards des High-End-Lautsprecher-Herstellers zu überzeugen. Dabei erhielt ich in Dynaudios Headquarter in Skanderborg exklusive Einblicke in das Design und die Produktion sowie eine Reise durch die Unternehmenshistorie. In diesem Beitrag möchte ich euch von meinen Erfahrungen erzählen.

Dynaudio

(Image credit: Future)

Tradition trifft auf Zeitgeist

Nachdem wir Pressevertreter herzlich und offiziell im Hauptsitz in Skanderborg begrüßt wurden, begann nach einer kleinen Stärkung die Führung durch Dynaudios Memory Lane. Eine Wand voller renommierter Awards gab bereits erste Eindrucke in die Erfolge und lange Geschichte des dänischen Unternehmens.

Ein Mitarbeiter von Dynaudio gab uns ausführliche Informationen zu den wichtigsten Produkten und Meilensteinen des renommierten Lautsprecher-Herstellers – vom Jahr der Gründung bis heute. Bereits hier wurde betont, wie akribisch und strukturiert man seit jeher an jedem Detail arbeitete, um den Kunden das bestmögliche Produkt bieten zu können.

Dabei versucht der Hersteller stets einen Spagat zwischen zeitgemäßem Design sowie erstklassiger Qualität – von der Lautsprecher-Chassis bis hin zum Gehäuse. Das Forschungs- und Entwicklungs-Team des Herstellers arbeitet bereits mit Hochdruck daran, zukünftig mehr nachhaltige Materialien für die Herstellung zu verwenden. So wurden beispielsweise bei den Gehäusen der vergangenen Jahre keine exotischen und bedrohten Holzarten verwendet.

Treffen mit dem Design- und Akustik-Team

Dynaudio products are built to last.

Marcus Abrahamsen (Industrial Designer)

Im Anschluss an die kurze Geschichtsstunde wurden wir mit Mitarbeitern des Design- und Akustik-Teams bekannt gemacht. Besonders herausfordernd für die Designer und Ingenieure von Dynaudio ist die Entwicklung eines neuen Lautsprechers, denn einerseits soll dieser als Lifestyleprodukt selbstverständlich optisch ansprechend sein, andererseits muss das Gehäuse auch dem qualitativ hohen technischen Audio-Standard des Herstellers gerecht werden. Ein Spagat, der zwar nicht immer einfach ist und viel Geduld und Ideenreichtum erfordert, letztlich jedoch immer gelingt.

Wie uns der Designer Marcus Abrahamsen erzählt, ist hier die oberste Maxime so früh wie möglich zu scheitern und entsprechend zu optimieren. Denn je später Fehler identifiziert werden, umso teurer wird die entsprechend notwendige Nachjustierung. Beim Entwerfen neuer Ideen setzt man daher im ersten Schritt auf einfache dreidimensionale Skizzen aus Papier und Karton, auch Virtual Reality kommt dabei zum Einsatz. Steht das grundlegende Design, wird im nächsten Schritt ein maßstabgetreuer Schaumstoff-Dummy zurechtgeschnitten, um die Vision noch authentischer visualisieren zu können. Dadurch bekommt das Team einen besseren Eindruck vom möglichen Endprodukt, denn es lassen sich bereits Lautsprecher-Chassis sowie Verzierungen implementieren. 

Da Produkte des Herstellers im High-End angesiedelt und dadurch kostspielig sind, möchte man in puncto Qualität keine Kompromisse eingehen. Das Resultat sind extrem hochwertige und langlebige Produkte, die auch Jahre, oder nicht zuletzt Jahrzehnte nach ihrem Release noch für hohe Summen auf Websites für Secondhand Instrumente gehandelt werden. Ich habe es überprüft ... es stimmt!

Dynaudio

(Image credit: Future)

Exklusive Einblicke in die Produktion

Im Anschluss gab es mein persönliches Highlight: Eine exklusive Führung durch die Produktionshallen des Traditionsherstellers. In Zeiten globalisierter Märkte war es einfach nur beeindruckend zu sehen, dass Dynaudio wirklich alles selbst entwirft und viel auch dort direkt baut. Von der initialen Idee bis hin zum fertigen Endprodukt kommt buchstäblich alles aus den eigenen Reihen – desgined & engineered in Denmark! In den zwei Fabrikhallen in Skanderborg sorgen individuell entwickelte Roboter, aber nicht zuletzt auch sehr viel filigrane Handarbeit für ausgezeichnete Produkte. Mit größter Sorgfalt für jedes noch so kleine Detail wird jeder einzelne Produktionsschritt stets auf äußerste Genauigkeit überprüft, um den hohen Standards von Dynaudio standhalten zu können.

Gekrönt wurden diese exklusiven Einblicke nur noch davon, dass wir uns schließlich sogar selbst am Zusammenbau eines Lautsprechers versuchen durften. Was bei den geübten Mitarbeitern so einfach aussah, entpuppte sich als absolute Maßarbeit, die von den Angestellten in beeindruckender Geschwindigkeit vonstattenging. Am Ende unseres Versuchs offenbarte ein Frequency Response Test, ob wir akkurat genug gearbeitet hatten. Was für ein Erlebnis!

Nach der Praxis gab es wieder etwas Theorie. So wurden wir in den eigens entwickelten und gleichzeitig größten Messraum Europas, mit dem Namen Jupiter, geführt. Das Invest dieser würfelartigen Räumlichkeit liegt im sechsstelligen Bereich. In Jupiter kommen ausgeklügelte Messtechniken und 32 Mikrofone zum Einsatz, um die reflexionsfreie Reaktion des Lautsprechers zu reproduzieren. Die Absorption im Raum dient dazu, den Nachhall zu reduzieren und den Messvorgang zu beschleunigen. Erneut zeigte sich Dynaudios Hingabe zu Akkuratesse in jedem Teilaspekt der Herstellung.

Jupiter ist also einfach formuliert zu 50 % eine Absorberkammer und zu 50 % ein normaler Raum. So erreicht man die perfekte Balance zwischen einem akustisch behandelten Raum (ähnlich einer Gesangskabine) und einem natürlichen Zimmer, um gewährleisten zu können, dass jeder Lautsprecher in jeder Umgebung fantastisch klingt

Dynaudio Messraum

(Image credit: Future)

Dynaudio im Auto ist ein unbeschreibliches Erlebnis

Anschließend begrüßte uns Eike Peter Frost (Director Business Development Automotive) in der geheimen Automotive-Garage des Herstellers. Da Dynaudio durch die Zusammenarbeit mit Automobilherstellern an zahlreiche Restriktionen und NDAs gebunden ist, war es leider notwendig einen Großteil der Garage vor uns Presseleuten zu verbergen. Der Grund dafür ist simpel. So erzählte man uns, dass vom Zeitpunkt der Auftragserteilung bis zum Release eines neuen Fahrzeugmodells in der Regel drei bis vier Jahre vergehen. Daher möchten die Autobauer ungern, dass sensible Informationen der Prototypen an die Öffentlichkeit gelangen – irgendwo ziemlich nachvollziehbar.

So blickten wir auf ein älteres Modell eines Porsche Cayenne, in dem ein Dynaudio-Soundsystem verbaut war und einen durch eine Plane verdeckten Wagen. Ein genauer Blick ließ jedoch zumindest eine Mutmaßung auf den Hersteller zu. Meine Vermutung möchte ich allerdings auch lieber für mich behalten, denn auch mir liegt Integrität am Herzen. 😉

Endlich durften wir ins Auto steigen und uns selbst von einem Dynaudio-Soundsystem überzeugen. High-End-Sound und Oberklassewagen – eine ziemlich passende Mischung, wenn ihr mich fragt. Ich selbst saß bereits in zahlreichen hochpreisigen Fahrzeugen mit Soundsystemen von renommierten Herstellern wie Burmester, Bose, Harman/Kardon sowie Bang & Olufsen und war dementsprechend besonders gespannt auf die Soundperformance. Ich kann euch reinen Gewissens versichern, dass Dynaudio ein ganz spezielles Hörerlebnis vermittelt, das von einer wirklich anmutenden Ästhetik geprägt ist. Man möchte einfach nur zuhören und genießen und am liebsten stundenlang Auto fahren.

Wer in den Genuss von Dynaudio-Soundystemen im Auto kommen möchte, wird aktuell vornehmlich bei Volkswagen fündig. So gibt es diese optional bei den Modellen Arteon, Touareg, Tiguan, Golf und Touran sowie in einigen älteren Modellen des schwedischen Automobilherstellers Volvo. Mein Fazit: Wer von euch gerade einen entsprechenden VW konfiguriert, sollte den Aufpreis hier wirklich zahlen. Ihr werdet es garantiert nicht bereuen!

Dynaudio

(Image credit: Future)

Der krönende Abschluss – eine Listening-Session

Dynaudio im Auto ist beeindruckend, aber was können die High-End-Lautsprecher im Wohnzimmer? Dies demonstrierte man uns an der neuen Focus-Serie des Herstellers und spielte uns Musik von verschiedensten Genres auf dem Focus 50 vor. Ich für meinen Teil weiß, wie Musik wirklich klingen sollte, da ich seit Jahren im Bereich Pro-Audio unterwegs bin. Aber zugegeben, sogar für mich war das wirklich beeindruckend. Nichts stört, nichts nervt und der Frequenzbereich machte jede noch so kleine Nuance jedes Musikstücks deutlich hör- und mitunter sogar spürbar. Für viele meiner Pressekollegen war das ein völlig neues Erlebnis, Musik zu hören und ich bin mir absolut sicher, dass es das auch für euch ist! 

Dynaudio

(Image credit: Dynaudio)

An dieser Stelle möchte ich hervorheben, dass Dynaudio-Produkte etwas für Soundpuristen sind, für Menschen, die Musikhören wirklich zelebrieren – und das hat eben seinen Preis. Mit etwa 10.000 Euro für ein Paar ist der Focus 50 keineswegs ein Schnäppchen, aber dafür gibt es eben auch handgefertigten High-End-Sound. Wem das trotzdem zu happig ist, der greift für ungefähr die Hälfte vielleicht eher zum Focus 10 – dem kleinen Bruder. Das Mittelkind Focus 30 liegt mit ca. 7.500 Euro exakt dazwischen.

Die Focus-Serie kann (abgesehen von der Stromzufuhr) komplett kabellos in Betrieb genommen werden – über Bluetooth oder WLAN. Es empfiehlt sich jedoch ein Streaminganbieter, der Hi-Res-Audio anbietet, wie beispielsweise Tidal oder Apple Music. Auch für Film-Enthusiasten ist die Focus-Serie ein wirklich preiswerter Einstieg in die Welt des Heimkinos. Daher kann ich euch nur empfehlen, euch Produkte von Dynaudio einmal zu Gemüte zu führen oder euch zumindest einmal selbst davon zu überzeugen, sofern ihr die Möglichkeit dazu habt.

Auch im Pro Audio-Bereich ist Dynaudio eine feste Größe. Mehr als 10.000 Studios weltweit vertrauen auf Dynaudio Pro Lautsprecher, darunter zahlreiche weltbekannten Aufnahme- und Filmproduktionsstudios. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden viele deiner Lieblingssongs und -filme der letzten 30 Jahre auf Dynaudio Lautsprechern abgemischt.

Danke für dieses einzigartige Erlebnis und die exklusiven Einblicke, Dynaudio!

Stephan Sediq
Business Development Manager

Stephan Sediq ist Business Development Manager bei techradar DE. Bitte wende dich mit allen Fragen zum Thema Native Advertising und Gastbeiträgen direkt an ihn.

Darüber hinaus ist Stephan für die Bereiche Cinema & Entertainment sowie Audio verantwortlich.


E-Mail: ssediq[at]purpleclouds.de