Diese 5 WhatsApp Alternativen versprechen bessere Datensicherheit
Messenger-Dienste erleben schon seit Langem einen echten Boom, schaffen sie doch die Möglichkeit, mit anderen Menschen schnell, unkompliziert und vor allem auch günstig in Kontakt zu treten, sei es schriftlich oder auch per Telefon- bzw. Video-Call. Der bekannteste Messenger-Dienst ist WhatsApp, allerdings tauchen bei ihm immer wieder Fragen hinsichtlich der Datensicherheit auf. Inzwischen gibt es Alternativen zu WhatsApp, die mit mehr Datensicherheit werben.
Signal
Dieser freie Messenger-Dienst wird von der gleichnamigen US-Stiftung betrieben und bietet verschlüsselte Kommunikation an. Um die Datensicherheit zu gewährleisten und zudem sparsam mit Daten umzugehen, werden keine Daten auf den Signal-eigenen Servern gespeichert. Diese Methode wird „Zero-Knowledge-Prinzip“ genannt. Die EU-Kommission empfiehlt Signal ihren Mitarbeitenden seit Anfang 2020 als Anwendung für den Versand von Sofortnachrichten.
Eine Besonderheit bei Signal besteht darin, dass es aus Gründen der Sicherheit keine Web-Version gibt. Das bedeutet, der Signal-Messenger ist ausschließlich als Mobile App für iOS und Android verfügbar oder als Desktop-Version für Linux, macOS und Windows. Will man den Messenger allerdings auf dem Desktop nutzen, muss die App bereits auf einem Smartphone installiert sein.
Was mit Signal nicht möglich ist, ist eine anonyme bzw. pseudonyme Nutzung. Das bedeutet, dass man seine Rufnummer gegenüber anderen Gesprächspartnern immer offenlegen muss. Als Verschlüsselungstechnologie für Textnachrichten, Anrufe und Video-Calls wird das freie Signal-Protokoll genutzt, ein kryptografisches Kommunikationsprotokoll für einen, etwa für Instant-Messaging verwendeten, End-to-End-verschlüsselten Austausch von Nachrichten.
WispR
Bei WirspR handelt es sich um eine App zur Übermittlung verschlüsselter Nachrichten, Dateien, Anrufe oder Videokonferenzen. Entwickelt wurde dieser Messenger, dessen hoher Datenschutz durch Blockchain-Technologie garantiert wird, vom Software-Hersteller CryptoDATA.
Die technische Grundlage für die Datensicherheit ist das VOBP (Voice Over Blockchain Protocol) sowie Sicherheits- und Verschlüsselungstools. In der Kombination sorgen diese Features dafür, dass Daten vollständig geschützt sind und Gespräche nicht aufgezeichnet werden.
WispR läuft sowohl auf Android als auch Apple-Geräten und stell sicher, dass verschlüsselte Textnachrichten, aber auch übertragene Dateien sowie Telefonate bzw. Video-Calls vollständig privat bleiben. Keine dritte Partei, auch nicht für WispR selbst, kann Daten auslesen. Zukünftig soll über den Messenger im europäischen Raum auch Micropayments bzw. In-Chat-Payments möglich sein, wie es z. B. WeChat anbietet. Die Münchner Patentpool Group ist als strategischer Investor mit an Board und treibt die Entwicklung weiter voran.
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Wire
Bei Wire handelt es sich um einen auch in deutscher Sprache verfügbaren Instant Messenger für Smartphones und Tablet-PCs mit Android und iOS sowie Computer mit Linux, macOS oder Windows. Nutzer müssen bei der Registrierung keine Telefonnummer angeben, um den Kurznachrichten-Dienst zu nutzen, es reicht eine E-Mail-Adresse. Über einen Dienst namens Wire for Web sowie eine WebRTC-Schnittstelle kann man über verschiedene Webbrowser, Chrome, Firefox und Opera auch Anrufe tätigen.
Wire ermöglicht den Austausch von Textnachrichten, Musik, Bildern und Videos. Außerdem sind über VoIP auch Gruppentelefonate möglich. Alleinstellungsmerkmale von Wire sind eine hohe Datensicherheit sowie die erklärungslose Darstellung von Textnachrichten. Der Messenger-Dienst ist quelloffen, das bedeutet, der Quellcode auf GitHub öffentlich zugänglich und unabhängig geprüft. Darüber hinaus ist Wire ISO-, CCPA-, DSGVO- und SOX-konform.
Der Messenger ist für Privatpersonen kostenlos, für Unternehmen stehen verschiedene Abo-Pakete zur Verfügung. Um größtmöglichen Datenschutz zu gewährleisten, verwendet Wire Server, die von Amazon in der EU betrieben werden. Wire ist ein ursprünglich in den USA als Zeta Project Swiss GmbH gegründetes Unternehmen, das heute zur in München ansässigen Wire Group Holdings GmbH gehört.
Telegram
Der für Nutzer kostenlose Instant-Messaging-Dienst wurde in Russland entwickelt und ermöglicht es Nutzer*innen, über Smartphones, Tablet-PC, Smartwatches oder PCs, Textnachrichten, Bilder, Videos, Dokumente zu verschicken und zu empfangen. Darüber hinaus sind Sprach- und Videotelefonie möglich. Die Chats lassen sich entweder Client-Server-verschlüsselt oder Cloud-basiert führen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sie End-to-End-verschlüsselt als geheim einzustufen.
Technische Basis für die Verschlüsselung ist bei Telegram das MTProto 2.0, über das Nachrichten zwischen Client und Server verschlüsselt werden. Zudem wird für Client-Server- und Client-Client-Übertragungen inzwischen SHA-256 in Form einer kryptologischen Hashfunktion verwendet, mit der unerlaubte Manipulationen ermittelt werden können.
Die Telegram App wurde bis August 2021 insgesamt über eine Milliarde Mal heruntergeladen, im Juni 2022 verzeichnete der Instant-Messaging-Dienst über 700 Millionen Nutzende, die monatlich aktiv waren. Hier muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass der Messenger-Dienst immer wieder auch von fundamentalistischen und fanatisierten Einzelaktivist*innen und Aktivistengruppen, Rechtextremist*innen und Verschwörungstheoretiker*innen genutzt wird, wofür von Kritikern vor allem die Geheim-Chat-Funktion verantwortlich gemacht wird. Nach entsprechenden Vorwürfen geht Telegram verstärkt gegen die Nutzung durch die genannten Personen und Gruppen vor.
ginlo
Der Messenger-Dienst ginlo kann von Privatpersonen und Unternehmen verwendet werden. Mit dem ginlo Business Messenger lässt sich die Kommunikation bündeln und mit dem ginlo Privat verknüpfen, sodass man mit Kunden, Patienten, Klienten oder Mitgliedern sicher kommunizieren kann. Über ein Management Cockpit lassen sich Nutzer*innen und Lizenzen zentral verwalten. Die Implementierung im Unternehmen lässt sich innerhalb weniger Minuten vollautomatisiert durchführen. Der Messenger-Dienst ist DSGVO-konform und nach ISO 27001 (Zertifizierung im Bereich Informationssicherheit) zertifiziert und alle Server des Dienstes stehen in Deutschland.
Private Nutzer*innen profitieren bei ginlo von einer Vollverschlüsselung auf Basis starker Algorithmen. Das heißt, dass die Sicherheit nicht nur durch eine End-to-End-Verschlüsselung unterwegs gewährleistet ist, sondern auch durch die Verschlüsselung lokaler Daten auf den jeweiligen Endgeräten. Der Messenger bietet das Teilen von Standorten, Videos sowie Fotos und erlaubt Sprachnachrichten. Auch die Weiterleitung von Dateien in unterschiedlichsten Formaten und das Versenden zeitversetzter und selbstzerstörender Nachrichten ist mit ginlo Privat möglich.
Auf Endgeräten, die mindestens mit Android 8 betrieben werden, sind Audio- und Videokonferenzen möglich. Eine Besonderheit bei ginlo ist die Verifizierung von Kontakten durch das Einscannen eines QR-Codes. Mit ginlo Data stellt der Messenger-Dienst auch virtuelle Datenraum-Lösungen zur Verfügung, mit denen nicht nur ein sicherer Datenaustausch möglich ist, sondern auch die gemeinsame Bearbeitung von dort gespeicherten Dokumenten. Der Zugriff ist dabei standortunabhängig. Es ist zudem keine Installation irgendwelcher Software oder Plug-Ins notwendig, da es sich um eine SaaS-Lösung handelt.