Wie die Kabelqualität das Tech-Erlebnis beeinflusst

Glasfaser-Kabelstränge in der Nahaufnahme
(Bildnachweis: Lucent Designs/dinoson20)

Kabel erscheinen häufig wie das notwendige Beiwerk, das zum Betrieb eines elektrischen Geräts oder der Verbindung von Gerätekomponenten erforderlich ist. Grundsätzlich sind Kabel dies auch. Jedoch sind sich die wenigsten Personen dessen bewusst, wie maßgeblich die Nutzung von Kabeln ist, die der Qualität der Geräte angepasst sind. Qualitativ minderwertige Kabel vermögen es, die Leistung eines teuren Geräts erheblich zu schmälern.

Wirkung der Kabelqualität auf die Leistung

Die Kabelqualität definiert, inwiefern die einzelnen Komponenten eines Geräts ihre Leistung ausspielen können. Dabei steht nicht an erster Stelle, das hochwertigste oder teuerste Kabel zu kaufen. Wichtig ist für Anwender, ein zum Einsatzbereich passendes Kabel zu wählen.

Kauft beispielsweise eine audiophil veranlagte Person eine High-End-Anlage zum Musikhören, dann wird sie kaum Kabel für wenige Euros kaufen. In diesem Fall sind Kosten von mehreren Hunderten Euro für die Kabel üblich. Demgegenüber steht eine Person, die sich daheim mit einem alten Röhrenfernseher zufriedengibt: Wieso sollte sie ein teures Kabel wählen? Was kann ein günstiges Kabel nicht, was ausreichen würde, um dem alten Röhrenfernseher die Entfaltung seiner maximalen Leistung zu ermöglichen?

Welches Kabel notwendig ist und welche Qualität es haben muss, orientiert sich an den Wünschen der Anwender. Für gewöhnlich kaufen die Anwender zunächst das Gerät. Meist hat das Gerät bereits ein Kabel mit einer in Bezug auf seine Leistung angepassten Qualität. Sollte das Gerät allerdings…

  • ohne Kabel sein;
  • das Kabel aufgrund eines Defekts gewechselt werden;
  • oder ein neues Kabel zur Optimierung der Leistung erforderlich sein,

…dann ist der Kauf eines Kabels unumgänglich. Nun beginnen die Herausforderungen, um das Kabel an den Anwendungsbereich anzupassen. Das Gerät gibt die Leistung vor, das Kabel muss diese unterstützen. Teure Fernseher, Konsolen, Stereoanlagen und weitere Geräte performen nur auf dem Niveau, für das gezahlt wurde, wenn auch das Kabel passt.

Auswahl gibt es immerhin genug, denn: Allekabel.de ist jetzt geöffnet. Der Anbieter vereint ein enormes Sortiment an Kabeln für nahezu jedes erdenkliche Gerät. Neben Kabeln für die haushaltsüblichen Geräte werden sogar Kabel für den Garten und das Kfz verkauft.

Großer Klinkenstecker in der Nahaufnahme

Eine entscheidende Rolle kommt dem Kabelmaterial zu. (Image credit: qimono)

Qualitätsmerkmale von Kabeln

Zum Kennenlernen und Verstehen der Qualitätsmerkmale von Kabeln eignet sich der Themeneinstieg anhand von Audiokabeln. Audiokabel sind nämlich die Art von Kabel, die in einem der komplexesten Einsatzbereiche zum Einsatz kommt: Die Signalweiterleitung im Audiobereich kennt keine Gnade bei qualitativen Abweichungen zwischen Kabeln und Geräten. Einem Qualitätscheck zu unterziehen sind insbesondere vier übergeordnete Bestandteile.

  • Ader-Querschnitt
  • Material
  • Ummantelung
  • Schirmung

Unter dem Ader-Querschnitt ist der Durchmesser des Kabels zu verstehen. Je größer dieser ist, umso höher sind die Materialkosten. Dementsprechend gilt ein geringer Querschnitt als erstrebenswert, aber dennoch muss genug Breite vorhanden sein, um die wichtigen Materialien zur Signalübertragung einzuschließen. Eine geringe Lautsprecherimpedanz und -leistung eröffnet bei Audiokabeln mehr Spielraum, dünnere Kabel zu kaufen. Bei hochwertigen High-End-Anlagen mit hoher Leistung führt hingegen kein Weg an einem dickeren Audiokabel vorbei.

Das Material von Kabeln ist für die Leitung des Signals zuständig. Hier werden in den folgenden Jahrzehnten mutmaßlich viele Innovationen auf den Markt kommen. Aktuell herrscht bei diversen Anwendungsbereichen eine Debatte zwischen Kupfer- und Glasfaserleitungen. Erstere sind weiter verbreitet, rostbeständig und lassen sich flexibel verlegen. Die Glasfaserleitungen hingegen haben deutliche Vorteile im Datentransport: Bei identischem Durchmesser transportieren sie im Vergleich zu Kupferleitungen mehr Daten. Eines können die Glasfaserleitungen allerdings im Vergleich zu Kupferkabeln nicht, nämlich Geräte mit Strom zu versorgen; sie sind also rein zur Datenübertragung da.

Schirmung und Ummantelung dienen dem Schutz der leitenden Materialien. Die wichtigsten Kriterien in Bezug hierauf erfüllen alle Kabel, weil sie einen Berührungsschutz bieten und das Kabel – bis zu einem für seinen Anwendungszweck erforderlichen Grad – gegen Flüssigkeitseinflüsse schützen. Stecker und Buchsen sind mindestens aus Aluminium, bei besonders sensiblen Signalflüssen an den Kontaktstellen sollten sie aus Gold sein.

Welches Kabel für welchen Anwendungsbereich?

Je weniger Leistung gebraucht wird, umso dünner darf das Kabel sein. Die im Kabel genutzten Materialien sollten dabei möglichst hochwertig sein, je mehr Leistung ein dünnes Kabel erbringen muss. Wieder eignet sich der Audio-Bereich als perfektes Beispiel: Wer Verstärker und Lautsprecher miteinander verbinden und ein möglichst dünnes Kabel nutzen möchte, sollte sicherstellen, dass dieses Kabel als leitende Materialien Glasfaser hat. Hat das Kabel hingegen Kupfer, dann wird es dicker sein müssen, um die erforderliche Leistung und eine gute Signalübertragung zu gewährleisten.

Regelrecht zukunftsträchtig ist die Frage nach Kupfer oder Glasfaser im Bereich der Netzwerkkabel: Mit zunehmenden Modernisierungen der IT zuhause und in Betrieben steigt die Last im Netz, immer mehr Daten müssen möglichst schnell übertragen werden. Grundsätzlich würde alles für Glasfaserkabel sprechen, doch stattdessen wird nach wie vor das Kupfernetz ausgebaut. Dies liegt daran, dass man mit Kupferleitungen in Gebäuden auch die Stromversorgung sicherstellen kann, während Glasfaserleitungen nicht zur Stromversorgung geeignet sind. Somit sind Glasfaserkabel meist als Verbindungsglieder zwischen hochwertigen und leistungsstarken technischen Geräten im Einsatz, wie eben zwischen dem Verstärker und den Lautsprechern.

Anderes Anwendungsbeispiel: Jetzt wurde ein schöner neuer OLED-TV gekauft, der eine viel bessere Bildqualität liefern soll und dem Niveau eines High-End-Fernsehers entspricht. Doch welches Kabel sollte genutzt werden, um die gewünschte Qualität zu erreichen? Auch hier bietet sich ein Kabel an, das Glasfasermaterialien hat. Sollte es Kupfer haben, dann ist ein dickeres Kabel zu kaufen.

Einfacher ist die Wahl des richtigen Kabels bei Geräten, die nur geladen oder mit Strom versorgt werden müssen, denn hier kommt es auf die bloße Stromversorgung an. Ein an den Stromkreis angeschlossener Verstärker, das Laufwerk es PCs und der Monitor, der Laptop oder das Smartphone beim Laden – in all diesen Fällen reichen dünnere Kupferkabel aus, wobei natürlich die Ladekabel fürs Smartphone aufgrund des geringeren Strombedarfs dünner sind als beispielsweise die Stromkabel für einen Verstärker, Fernseher oder das PC-Laufwerk.

Verbindet man das PC-Laufwerk mit dem Monitor, dann kann die Sache gleich wieder anders aussehen, weil hier Daten und nicht Strom übertragen werden: Je nach Leistung und Qualität des Monitors sowie der anderen technischen Komponenten kann ein dickeres Glasfaserkabel in der Nutzung Sinn ergeben.