Das sollten Eltern beachten, bevor sie ihrem Kind ein Gerät mit Internetzugang geben

Das sollten Eltern beachten, bevor sie ihrem Kind ein Gerät mit Internetzugang geben
(Bildnachweis: Shutterstock)

Es ist verständlich, dass du als Elternteil Bedenken hast, deinem Kind ein internetfähiges Gerät zu geben. Das Internet ist eine nützliche Ressource, die jedem den Zugang zu einer Fülle von Informationen ermöglicht. Aber es kann auch Schaden anrichten, wenn es falsch genutzt wird.      

So können sich Kinder natürlich mit ihren Freunden austauschen, Lernvideos ansehen oder nützliche Fähigkeiten erlernen. Aber als Elternteil musst du die Nutzung überwachen und in gewisser Weise einschränken. In diesem Artikel findest du zehn wichtige Punkte, die du beachten solltest, um deine Kinder im World Wide Web bestmöglich zu schützen.  

1. Wissen, wie man Phishing erkennt

Ein großes Problem im Internet sind Menschen mit böswilligen Absichten, die sich als Markenhersteller ausgeben, um sensible Daten zu stehlen. Sie verschicken E-Mails, die legitim aussehen (es aber nicht sind), um Menschen dazu zu bringen, Informationen wie Benutzernamen und Passwörter preiszugeben. Manchmal enthalten sie auch Links oder Anhänge, die dein Gerät beschädigen und deine Daten auslesen.

Bevor du auf einen Link klickst, stelle sicher, dass er von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt. Überprüfe den Domänennamen und den E-Mail-Text auf kreative Rechtschreibfehler, z. B. Microsoft.com > M1crosoft.com. Weise dein Kind an, ohne deine Zustimmung keine Informationen preiszugeben, da du Phishing-E-Mails besser erkennen kannst. Kläre sie darüber auf, wie sie solche Nachrichten selbst identifizieren können und ermutige sie, dir von jedem Verdacht zu erzählen.

2. Nichts ist umsonst

Es gibt ein bekanntes Zitat, das besagt: "Wenn etwas kostenlos ist, bist du nicht der Kunde, sondern das Produkt". Im Internet ist nichts wirklich kostenlos. Wenn du einen kostenlosen Download siehst, ist das wahrscheinlich ein Versuch, den Nutzer dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben. Auch manche Spiele sind zwar kostenlos, aber es wird versucht, den Spieler zu In-Game-Käufen zu verleiten.

Kinder sind oft die Zielscheibe solcher Aktionen, weil sie nicht verstehen, dass "kostenlos" nicht wirklich heißt, was es heißt. Kläre deine Kinder darüber auf und gib acht, welche Apps sie nutzen, damit sie nicht zu Opfern werden.

3. Du kannst die Bildschirmzeit deines Kindes begrenzen

Wenn du dir Sorgen machst, dass dein Kind abgelenkt wird, kannst du etwa seine Bildschirmzeit begrenzen. Du kannst sie zum Beispiel auf die Zeit nach der Schule beschränken, damit sie sich währenddessen auf ihre Aufgaben konzentrieren. 

Die Begrenzung der Bildschirmzeit kann in verschiedenen Formen erfolgen. Du kannst das Gerät einkassieren, wenn die Zeit abgelaufen ist, oder eine App zur elterlichen Kontrolle verwenden. Was genau die ideale Bildschirmzeit ist, hängt natürlich von deinem Kind ab. Allzu streng solltest nur auch nicht unbedingt sein. 

4. Kommuniziere mit deinen Kindern

Kommunikation ist ohnehin in jeder Art von Beziehung das Wichtigste - so natürlich auch in der zwischen Eltern und Kindern. Sprich mit ihnen und frage sie nach ihren Online-Aktivitäten. Baue Vertrauen auf, damit sie dir auch Dinge sagen können, die vielleicht unangenehm sind. 

Eine App zur elterlichen Kontrolle hat nur begrenzte Möglichkeiten. Du als Elternteil kannst hingegen viel mehr tun. Denk daran, dass Kinder schlau sein können und versuchen, ihre digitalen Aktivitäten zu verbergen. Kommunikation löst viele potenzielle Probleme, die entstehen können.

5. Respektiere die Privatsphäre deiner Kinder

Du musst keine Spyware installieren, um die Online-Aktivitäten deiner Kinder zu überwachen. Kinder genießen ihre Privatsphäre, und du solltest das respektieren. Lass ihnen hier und da die Freiheit, sich im Internet zu bewegen. Diese Freiheit hat jedoch ihre Grenzen; zögere nicht, zu kontrollieren, was sie tun, wenn du Grund zur Sorgen hast.

Indem du in Absprache mit deinem Kind eine Sicherheitssoftware installierst und ihm die Gründe erläuterst, könnt ihr gemeinsam einige Regeln festlegen. Dadurch wird dein Kind auch Verständnis für die Notwendigkeit der Sicherheitsmaßnahmen zeigen.

6. Fördere ihre Lernbegierde und Kreativität

Eines der besten Dinge am Internet ist, dass es die größte Bibliothek an Informationen beherbergt, die die Menschheit je gesehen hat. Du kannst diese Bibliothek nutzen, um die Kreativität deines Kindes zu fördern und ihm nützliche Fähigkeiten beizubringen. Wenn dein Kind zum Beispiel Kunst liebt, gibt es viele YouTube-Kanäle, auf denen es lernen kann, wie man zeichnet oder sich anderweitig künstlerisch auslebt. Das Gleiche gilt für Musik, Wissenschaft, Sport oder andere Interessen. 

7. Kläre sie über die Nachteile von Social Media auf

Soziale Medien können Kindern helfen, mit ihren Freunden und Gleichaltrigen in Kontakt zu treten, aber es gibt auch viele Nachteile, über die du aufklären solltest. Auf vielen Social-Media-Seiten wimmelt es von Halbwahrheiten oder regelrechten Lügen, um Menschen in die Irre zu führen. 

Das Wichtigste ist, dass du deinen Kindern beibringst, nicht automatisch alles zu glauben, was sie online sehen. Sie sollten sich immer bei weiteren Quellen vergewissern oder dich darum bitten, das zu tun. Wenn dir die sozialen Medien zu viel Sorgen bereiten, kannst du sie auch meiden. Neben den sozialen Plattformen gibt es im Internet noch viel mehr, von dem deine Kinder profitieren können.

8. Vermeide die Veröffentlichung persönlicher Daten

Erkläre deinen Kindern, dass sie niemals persönliche Daten wie Fotos, Adressen, Telefonnummern und Schulnamen preisgeben dürfen. Wenn sie sich bei einer Plattform anmelden müssen, solltest du das selbst tun.

Das Internet ist voll von Leuten mit bösen Absichten, die versuchen, Informationen von Kindern zu bekommen und sie möglicherweise zu erpressen. Diese grundlegende Richtlinie hilft, das zu verhindern.

9. Kinderfreundliche Geräte

Es gibt viele Smartphones, Tablets und PCs, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Diese Geräte verfügen in der Regel über eingebaute Features zur Kindersicherung, wie z. B. eine Liste mit zugelassenen Kontakten, Kinderwarnungen und Sperrungen für bestimmte Website-Kategorien. Es ist bequemer, ein kinderfreundliches Gerät zu kaufen, als ein normales Gerät zu kaufen und es für die Kindersicherung zu konfigurieren.  

10. Wäge die Risiken und Vorteile ab

Es gibt keine goldene Regel dafür, ob du deinem Kind ein Gerät mit Internetzugang geben solltest. Jedes Kind wird das Internet auf unterschiedliche Weise nutzen, und du bist die Person, die dein Kind am besten versteht.

Das Web hat viele Vorteile, bringt aber auch Risiken mit sich. Du solltest die Vorteile gegen die Risiken abwägen und entscheiden, ob es sich lohnt, deinem Kind Zugang zu einem internetfähigen Gerät zu geben. Du kannst auch die Meinung deines Kindes darüber einholen, wofür es das Internet nutzen wird, um deine Entscheidung zu unterstützen.

Fazit

Das Internet kann lohnend sein, wenn es richtig genutzt wird, und schädlich, wenn es falsch genutzt wird. Wir haben die Faktoren genannt, die zu beachten sind, bevor du deinem Kind Zugang zu einem internetfähigen Gerät gibst. Diese Faktoren bestimmen, wie sicher deine Kinder im Internet surfen werden, wenn du sie entsprechend anleitest. 

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 


Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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