Europa will, dass mehr Städte die Abwärme von Rechenzentren nutzen

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(Bildnachweis: Amazon)

Die EU - und insbesondere Deutschland - hat mit ihren Plänen, die Umweltbelastung auf dem Kontinent zu verringern, in der Rechenzentrumsbranche für Aufregung gesorgt.

Die EU hat für zahlreiche Branchen Ziele für erneuerbare Energien festgelegt, die bis zum Jahr 2035 erreicht werden sollen. Dazu gehört auch, dass der Wärme- und Kältesektor klimaneutral gestellt wird, indem die Abwärme von Rechenzentren zur Beheizung von Städten genutzt wird.

Deutschland will noch einen Schritt weiter gehen und Ziele für die Wiederverwendung von Energie einführen. Die Unternehmen in den Rechenzentren sind zwar froh, dass ihr Nebenprodukt recycelt wird, aber sie befürchten, dass dies eine finanzielle Belastung für sie darstellt. 

Kosten der Umstellung

Anna Klaft von der German Data Center Association sagte im Januar gegenüber Bloomberg: "Wir sind bereit, vieles davon zu finanzieren", fügte aber hinzu, dass "nicht alles auf diesen Sektor abgewälzt werden sollte".

Obwohl die von Rechenzentren abgegebene Wärme nicht hoch genug ist, um ein Heizsystem zu betreiben, können Wärmepumpen eingesetzt werden, um das System zu unterstützen. Das Uptime Institute hat in einer Studie im letzten Jahr festgestellt, dass die Planung von Rechenzentren so, dass die abgegebene Wärme wiederverwendet werden kann, oft den Energieverbrauch erhöht, da "Wärmepumpen benötigt werden, um die Temperatur der abgegebenen Wärme zu erhöhen".

Das Ergebnis ist jedoch, dass dadurch "die Kohlenstoffemissionen insgesamt gesenkt werden können, da weniger Energie für die Heizung benötigt wird". In dem Bericht wird aber auch darauf hingewiesen, dass die Wiederverwendung der Abwärme von Rechenzentren nur in kälteren Klimazonen, d. h. in Nordeuropa, sinnvoll ist und dass Anschlüsse geschaffen werden müssen, um die Wärme dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. 

Die EU behauptet, dass die Hälfte des gesamten Energiebedarfs auf dem Kontinent auf das Heizen entfällt, und 70 % davon werden mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Das erklärt, warum sie sich für Fernwärme einsetzt, um die Wärme von Industrieanlagen wie Rechenzentren zu nutzen.

Die Wärmepumpen haben außerdem hohe Betriebskosten, was die Betreiber von Rechenzentren in Deutschland verärgert. Denn das geplante Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Verbesserung des Klimaschutzes und zur Umsetzung von EU-Recht (Energieeffizienzgesetz, EnEfG) könnte sie dazu verpflichten, ab 2025 10 % und ab 2028 20 % ihrer Abwärme abzugeben und die Kosten dafür zu übernehmen.

Ein Entwurf des Gesetzes wurde bereits vom Bundeskabinett verabschiedet.

William Schubert
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