Xbox Series X Testbericht

Microsofts Xbox Series X ist zweifelsohne schnell – aber ohne große Exklusivtitel fehlt ihr der Wow-Faktor

Xbox Series X
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

Die Xbox Series X nutzt ihre leistungsfähigen Spezifikationen, um die Ladezeiten deutlich zu reduzieren und die Gesamtleistung des Spiels und die visuelle Wiedergabetreue zu erhöhen. Aber während Funktionen wie Quick Resume, Smart Delivery und Abwärtskompatibilität ihr diesen zusätzlichen Schub verleihen, ist es schwer zu leugnen, dass es ihr in Schlüsselbereichen mangelt, insbesondere an signifikanten Verbesserungen der Benutzeroberfläche und fesselnden exklusiven Launch-Titeln.

Pro

  • +

    Wesentlich kürzere Ladezeiten

  • +

    Unterstützung für Dolby Vision und Atmos

  • +

    4K/60 FPS-Gameplay (Unterstützung für 4K/120 FPS)

  • +

    Abwärtskompatibilität mit vielen Spielen

Kontra

  • -

    Launch-Bibliothek lässt zu wünschen übrig

  • -

    Minimale UI-Verbesserungen

  • -

    Kompatibler Fernseher für bestmögliches Erlebnis benötigt

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Die Xbox Series X ist keine Pflichtanschaffung – zumindest nicht im Moment. Das soll aber nicht heißen, dass es sich nicht um ein fantastisches Stück Hardware mit viel Potenzial handelt.

Die Next-Gen-Xbox ist superschnell, überraschend leise und liefert eine Performance, wie wir sie bisher nur von High-End-Gaming-PCs kennen. Das sorgt dafür, dass Spiele – sowohl alte als auch neue – besser als je zuvor aussehen und laufen. 

Gaming-PCs sind jedoch nie zu diesem Preis für die gleichen Spezifikationen erhältlich, denn die Xbox Series X schafft es, eine Menge Leistung für unter € 500,- zu bieten. Das Resultat ist eine Konsole, die nicht nur technisch beeindruckend ist, mit drastisch verkürzten Ladezeiten und deutlich verbesserter visueller Wiedergabetreue in Spielen, sondern die auch zahlreiche QoL-Funktionen bietet, um das Spielerlebnis angenehmer zu gestalten.

Doch auch wenn die rohe Hardware-Leistung der Xbox Series X schwer zu leugnen ist – und ihre neuen zeitsparenden Funktionen sind sicherlich willkommen – so mangelt es ihr doch in einigen kritischen Bereichen. 

Die Auswahl an Launch-Titeln ist enttäuschend, da es keine „Must-have“-Exklusivtitel oder brandneue Spiele gibt, wegen denen man die neue Xbox schon am ersten Tag kaufen müsste. Um das Maximum aus der Xbox Series X bei Verkaufsstart herauszuholen, raten wir, ein Xbox Game Pass-Abonnement abzuschließen, mit dem man gegen eine monatliche Gebühr auf Hunderte von Spielen zugreifen kann. Wir haben festgestellt, dass dies dazu beiträgt, das magere Line-up abzumildern, auch wenn du dadurch ältere Spiele auf deiner neuen Konsole statt brandneuer Titel spielen kannst, auch wenn einige Titel optimiert sind. 

Das Fehlen von Halo Infinite oder anderen großen Xbox-Exklusivtiteln wird deutlich, wenn die Sensation der Hardware-Verbesserungen abklingt. Darüber hinaus hätten wir uns gewünscht, dass das Dashboard und die UI stärker überholt worden wären, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine völlig neue Konsolengeneration handelt. 

Microsofts Flaggschiff-Konsole ist also so leistungsstark, wie man es erwarten würde, aber wir würden uns mit dem Kauf zum Verkaufsstart zurückhalten, es sei denn, man hat bereits stark in das Xbox-Ökosystem investiert oder möchte einfach nur das beste Xbox-Konsolenerlebnis haben, das im Moment möglich ist. Für alle anderen könnte es sich lohnen, zu warten, bis die Spielbibliothek der nächsten Generation umfangreicher wird.

Xbox Series X: Preis und Release

Xbox Series X

(Image credit: Future)
  • Xbox Series X Erscheinungsdatum: 10. November 2020
  • Xbox Series X Preis: EUR/CHF 499,-

Die Xbox Series X erscheint weltweit am 10. November 2020 und verschafft Microsoft damit einen Vorsprung von zwei Tagen gegenüber der PS5 von Sony, die am 12. November (in ausgewählten Ländern – in Europa noch eine Woche später) auf den Markt kommt.

Der Preis für die Xbox Series X beträgt EUR/CHF 499,-. Ab dem 10. November ist auch eine abgespeckte, ausschließlich digitale Version der Konsole, die Xbox Series S, zum Preis von EUR/CHF 299,- erhältlich.

Das ist zwar nicht gerade Taschengeld, aber es ist ein ziemlich anständiger Preis für die neue Xbox – derselbe wie bei der Markteinführung der Xbox One und entspricht der UVP der (inzwischen eingestellten) Xbox One X, die beide bei weitem nicht so leistungsstark sind wie die Xbox Series X. Und wenn man bedenkt, dass die Series X ähnliche Spezifikationen wie ein Gaming-PC hat, ist die 500-Euro-Marke ziemlich gut – zu diesem Preis wird es schwer sein, einen Gaming-PC zu finden.

Wie bereits erwähnt, empfehlen wir jedoch, ein Xbox Game Pass Ultimate-Abonnement für € 12,99 pro Monat abzuschließen (es sind auch Jahresabonnements erhältlich, wodurch die Kosten für ein Jahr etwas geringer ausfallen), wenn du das Beste aus deiner Xbox Series X zum Start herausholen möchtest. Dies ist zwar eine zusätzliche Ausgabe, gewährt aber zusätzlichen Zugang zu Hunderten von Xbox Game Pass-Spielen (zu denen bald auch Bethesda- und EA-Titel gehören werden), Xbox Live Gold, Cloud-Gaming und monatlichen Gratis-Spielen, was im Vergleich zum separaten Kauf von Spielen langfristig Geld sparen dürfte. 

Wenn dich der komplette Funktionsumfang des Game Pass Ultimate nicht interessiert, kann es sich lohnen, stattdessen ein reguläres Game Pass-Abonnement für € 9,99 im Monat abzuschließen, das aber nur Zugriff auf den Dienst auf der Konsole (statt auf PC und Konsole) gewährt und Cloud-Gaming auf mobilen Geräten nicht mit einschließt.

Doch die Xbox Series X ist nicht die einzige Konsole, die jetzt erscheint, und es lohnt sich auch, einen Blick auf die PS5 und PS5 Digital zu werfen, die zu ähnlichen Preisen angeboten werden – obwohl die PS5 Digital 100 Euro weniger kostet. Wir werden hier jedoch nicht allzu sehr auf sie eingehen.

Xbox Series X Design

Xbox Series X

(Image credit: Future)
  • Modernes, schlichtes Design
  • Extrem leise
  • Wird genauso warm wie die Xbox One X
  • Minimale UI- und Dashboard-Änderungen

Das Design der Xbox Series X weicht stark von ihren Vorgängern ab – das aufrechte Turmdesign erinnert eher an einen Desktop-Gaming-PC, obwohl man die Konsole auch horizontal aufstellen kann. 

Die quaderförmige Konsole mit den Maßen 15,1 × 15 × 30,1 cm und einem Gewicht von 4,45 kg ist durchgehend mattschwarz, abgesehen von einem Grünton innerhalb der eingekerbten Kühlöffnungen auf der Oberseite – eine clevere optische Täuschung, die das Design der Konsole hervorhebt. 

Die Vorderseite der Konsole ist ziemlich einfach gehalten und besteht aus einem Xbox-Ein/Aus-Schalter in der oberen linken Ecke, einem Laufwerk mit Auswurftaste in der unteren linken Ecke und einer Kopplungs-Taste und einem USB 3.2-Anschluss in der unteren rechten Ecke. Auf der Rückseite befinden sich ein paar Lüftungsschlitze, ein HDMI 2.1-Ausgang, zwei USB 3.2-Ports, ein Netzwerkanschluss, ein Anschluss für die Speichererweiterung und ein Stromanschluss.

Ein interessantes Feature der Barrierefreiheit auf der Rückseite der Konsole sind die ertastbaren Identifikatoren (kleine Punkte), anhand derer man den richtigen Anschluss ertasten kann. Die USB 3.2-Port z.B. haben drei dieser Punkte, während der Stromanschluss nur einen besitzt. Das soll es einfacher machen, blind zu verkabeln und natürlich auch für tatsächlich sehbehinderte Menschen.

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)

Die Seiten der Konsole (wenn sie aufrecht steht) sind leer, mit Ausnahme eines dezenten Xbox-Logos in der Ecke der linken Seite und vier Gummifüßen auf der rechten Seite, die eine horizontale Ausrichtung der Konsole ermöglichen. An der Unterseite der Konsole befindet sich ein leicht erhöhter scheibenförmiger Ständer, zusammen mit einigen weiteren Lüftungsöffnungen zur Kühlung – wie bereits erwähnt, dient die Oberseite der Konsole der Belüftung, da hier die Xbox Series X die von ihr erzeugte Wärme abführt.

Die Konsole selbst sieht minimalistisch aus – ja sogar monolithisch. Trotz ihres Gewichts und ihrer üppigen Maße sieht die Series X dank ihrer klaren kanten und ihrer Symmetrie kleiner aus, als die Maße suggerieren würden. Sie passt problemlos in ein Ikea-Kallax-Regal (39 × 39 cm) – egal, ob horizontal oder vertikal – und fügt sich gut in ihre Umgebung ein.

Man kann das Design der Xbox Series X lieben oder hassen, aber wir sind froh über den veränderten Look gegenüber den großen Klötzen älterer Xbox-Generationen. Es ist schlicht, modern und erwachsen – eine nette Evolution der hübscheren One S und One X-Modelle. Die mattschwarze Oberfläche bedeutet jedoch, dass sie leicht zerkratzt, auch wenn sie nicht dreckig wird.

Flüsterleise – aber kuschelig warm

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)

Das vielleicht beste Designmerkmal der Xbox Series X ist, wie unerwartet leise sie arbeitet. Wir hatten uns schon daran gewöhnt, dass Konsolen wie Flugzeugturbinen klingen, wenn sie anspruchsvolle Spiele abspielen müssen. Doch die Xbox Series X ist die leiseste Xbox, auf der wir je gespielt haben, auch wenn wir wahrscheinlich mehr echte Next-Gen-Spiele testen müssen, um eine endgültige Aussage diesbezüglich zu treffen. 

Auf dem Homescreen ist sie nur 30 dB laut – das entspricht einem Flüstern. Und das ändert sich auch kaum, wenn man Spiele startet und spielt. Bei Sea of Thieves, No Man’s Sky und PlayerUnknown’s Battlegrounds wurde sie nie lauter als 33 dB.

Bei der Installation größerer Updates konnten wir allerdings Lautstärken von bis zu 45 dB messen, was ungefähr wie ein Drucker klingt. Und selbst das ist nicht zu laut und fällt bei während eines Spiels kaum auf. Das gilt auch für ein paar der Next-Gen-Titel, die wir testen konnten.

Das sind gute Nachrichten für alle, die nicht vom Lärm einer Konsole gestört werden möchten, die mit einem Spiel zu kämpfen hat. Diese Ruhe gibt es allerdings auf Kosten von immer noch recht hoher Hitzeentwicklung, denn die Xbox Series X steht in Sachen Temperatur der Xbox One X in nichts nach. Die Wärme tritt vorwiegend aus den Lüftungslöchern auf der Oberseite heraus, aber auch die Konsole selbst wird ziemlich warm. Das hat der Performance allerdings keinen Abbruch getan, selbst bei anspruchsvollen Next-Gen-Titeln.

UI und Dashboard

Xbox Series X

(Image credit: Microsoft)

Während sich das Äußere der Xbox Series X merklich geändert hat, sind die Veränderungen bei der UI und beim Dashboard wesentlich subtiler.

Das Dashboard ist praktisch dasselbe wie bei der Xbox One. Der Hauptgrund ist, dass Microsoft erst im August ein großes Update zur Verbesserung der UX veröffentlicht und damit auf einen Nenner mit der Xbox Series X gebracht hat.

Das bedeutet, dass die Series X-UI immer noch das Kachel-Layout hat, mit anpassbaren Pins, mit denen sich Spiele und Apps auf dem Home-Screen anheften lassen. Schnellzugriff auf Spiele, Apps, Chat und andere Funktionen erfolgt durch die Xbox-Taste auf dem Controller. Das Interface ist ziemlich aufgeräumt, bietet eine einfache Navigation und gute Anpassungsmöglichkeiten.

Anpassung steckt wohl im Kern der Series X UX, denn zusätzlich zum Verschieben der angehefteten Spiele und Apps erlaubt es Microsoft dank der Einführung von Profile Themes Spielern auch, ihre Profilseite mit thematischen Hintergründen zu personalisieren.

Nicht nur das: Spieler können auch endlich dynamische Hintergründe benutzen, die den Home-Screen noch persönlicher machen.

Das Dashboard der Xbox Series X fühlt sich bei der Navigation wesentlich flüssiger an, aber wir hatten hier und da kleine Probleme mit Pop-Ins, wenn Inhalte aus dem Internet geladen werden mussten. Wir sind auch generell etwas enttäuscht, dass dem Dashboard und der UI insgesamt das gewisse Next-Gen-Flair fehlt und hätten uns gewünscht, dass Microsoft die Oberfläche der Xbox Series X so überarbeitet, dass sie sich von ihrem Vorgänger abhebt und völlig neu aussieht.

Xbox Series X Performance

Xbox Series X

(Image credit: Future)
  • Wesentlich kürzere Ladezeiten und mehr Stabilität
  • Einfache Speichererweiterung
  • 4K/60 FPS-Gameplay (Unterstützung für bis zu 120 FPS)
  • Auto HDR

Die Xbox Series X ist ein absolutes Kraftpaket. Sie verfügt über einen Acht-Kern AMD Zen 2-Prozessor, der mit 3,8 GHz läuft, eine spezielle RDNA 2 AMD GPU mit 12 TFLOPs Rechenleistung, 16 GB GDDR6-RAM und einer speziellen 1 TB NVMe SSD. 

So sehen die Daten der Xbox Series X auf dem Papier aus:

Doch was genau bedeutet das für die eigentliche Performance? 

Kürzere Ladezeiten

Yakuza: Like a Dragon

(Image credit: Sega)

Zum einen ist die Series X dank der NVMe-SSD extrem schnell. Ladezeiten von Spielen auf der Xbox Series X sind etliche Sekunden kürzer als von denselben Spielen auf der Xbox One S.

Im Vergleich zu den Ladezeiten auf der Xbox One S sind die Ladezeiten der Xbox Series X immer kürzer – in manchen Fällen nur ein paar Sekunden, in anderen knapp um die Hälfte.

Um eine Vorstellung davon zu geben, wie viel kürzer Ladezeiten sind, haben wir gemessen, wie lange es bei denselben Spielen auf Xbox One S und Xbox Series X dauert, bis die Konsole vom „Fortsetzen“-Bildschirm im Menü ins Spiel hinein geladen hat. 

Zwar profitieren einige Titel mehr von der schnelleren SSD als andere, doch jede Sekunde, die wir weniger warten müssen, ist gern gesehen. Spiele wie Ori haben sowieso schon schnell geladen, daher fällt der Unterschied kaum auf. Erst bei Spielen wie Sea of Thieves kommt die Power der SSD wirklich zur Geltung: Hier sanken die Ladezeiten von 100 Sekunden auf nur 35.

Bei Next-Gen-Spielen konnten wir feststellen, dass Ladebildschirme nur wenige Sekunden zu sehen sind. Der Geschwindigkeitsvorteil macht sich z.B. bei der Schnellreisefunktion von Yakuza: Like a Dragon bemerkbar, bei der man ein Taxi ruft. Von der Zielauswahl bis zur Ankunft hat es nur 4,7 Sekunden gedauert, was eine enorme Verbesserung zu unserer Erfahrung auf der Xbox One darstellt.

4K bei 60 FPS (bis zu 120 FPS) 

The Falconeer

(Image credit: Wired Productions)

Die RDNA 2-GPU der Xbox Series X erlaubt es der Konsole, 4K bei 60 FPS anzupeilen, bedeutet aber auch, dass Unterstützung für bis zu 120 FPS besteht.

4K bei 120 FPS

Um sicherzugehen, dass wir die Series X so erleben, wie Microsoft sie geschaffen hat, haben wir sie mit einem 55-Zoll Samsung Q80T QLED 4K HDR Smart TV* getestet. Wir haben ihn in den Game-Mode gesetzt und die Xbox auf 4k UHD und 120 FPS eingestellt, was nur mit einem HDMI 2.1-fähigen Display möglich ist und was für das bestmögliche Erlebnis empfohlen wird. 

Wenn du bei Bildraten nicht allzu pingelig bist, würden wir behaupten, dass ein Fernseher mit HDMI 2.1 nicht zwingend erforderlich ist. Mit den nativen 4K bei 60 FPS der Xbox Series X bekommt man das beste beider Welten: Minimale Einbrüche der Bildrate (was zu einem geschmeidigeren Erlebnis führt) und ziemlich eindrucksvolle Grafik. Dafür wird aber wiederum ein 4K-fähiger Fernseher benötigt.

Zwar fühlen sich 120 FPS butterweich an in Spielen wie The Falconeer, opfern diese Spiele die Auflösung. So kann The Falconeer z.B. in 4K bei 60 FPS gespielt werden, aber wenn du die 120 FPS-Option wählst, erhältst du weniger Frame Drops und bessere Reaktionszeiten, allerdings nur in 1080p. Man muss also Kompromisse eingehen, abhängig davon, ob man eine extrem flüssige Performance haben will, oder bessere Visuals.

Dennoch erlauben Spiele wie der Multiplayer-Modus von Gears 5 4K in 120 FPS (dank Xbox Series X-Optimierung), was ein wesentlich flüssigeres und visuell eindrucksvolleres Erlebnis ermöglicht beim Vorgänger für Xbox One. Wenn du ein Fan von schnellem Multiplayer bist, dann wirst du einen gigantischen Unterschied zur Xbox One-Reihe merken.

Um 120 FPS zu aktivieren, muss man in die Audio- und Video-Optionen der Konsole navigieren, wo sich verschiedene Bildraten- und Auflösungsoptionen befinden. Das geht recht simpel, doch man sollte beachten, dass nicht alle Spiele 120 FPS erreichen und man sie aktuell an einer Hand abzählen kann: The Falconeer, Gears 5 Multiplayer – Call of Duty Black Ops: Cold War und Halo Infinite-Multiplayer sollen das Feature in Zukunft noch bekommen.

Auto HDR

Sea of Thieves

(Image credit: Rare)

Wie bei der Xbox One, lässt sich bei der Series X HDR für Spiele kalibrieren. Wir empfehlen, die Einstellung vor dem Spielen zu setzen, um sicherzugehen, dass der Kontrast perfekt und das Bild bestmöglich ist.

In unserer Vorschau hatten wir hauptsächlich Zugriff auf abwärtskompatible Titel, die sich aktuell für einen direkten Vergleich zwischen der alten und der neuen Konsole am besten eignen. Mit dieser Einstellung sehen Spiele auf der Series X sofort besser aus – was wenig verwunderlich ist, da Microsoft in diesen Spielen natives HDR implementiert hat.

Wie dieser Performance-Boost Xbox Series X Optimized-Spiele verbessert, erklären wir zwar weiter unten im Detail, doch bei abwärtskompatiblen Titeln ist das Upgrade sofort sichtbar – besonders, wenn man die Xbox One S- und Series X-Versionen Seite an Seite vergleicht.

Speicher

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)

Vom 1 TB der NVMe-SSD der Xbox Series X sind effektiv nur 802 GB für Spiele nutzbar, weil 198 GB für Systemdateien und das Xbox-Betriebssystem reserviert sind. Wir konnten 18 Spiele verschiedener Größe herunterladen, bevor wir zur Speichererweiterung greifen mussten.

Das ist zwar nicht gerade wenig, doch um Features wie Quick Resume und den Game Pass voll auszunutzen, empfehlen wir dennoch die Anschaffung der Speichererweiterung.

Wir möchten darauf hinweisen, dass echte Next-Gen-Titel wahrscheinlich mehr Speicherplatz verbrauchen werden, sobald ihre Optimierungen veröffentlicht wurden.

Neben der Konsole konnten wir auch die 1 TB-Speichererweiterung von Seagate testen – die extrem einfach zu benutzen ist, mit einem Preis von € 240,- aber alles andere als billig. Als uns auf der Konsole der Platz ausging, steckten wir die Karte einfach auf der Rückseite ein und machten weiter. Wenn die Konsole nur noch wenig Speicher hat, fragt sie nach, ob Spiele auf der Speicherkarte installiert werden sollen, kann aber auch recht einfach Speicher frei machen, indem es Spiele löscht.

Wenn die Speichererweiterung ein bisschen teuer für deinen Geschmack ist, kannst du immer eine externe Festplatte oder SSD über am USB 3.1-Port anschließen. So lassen sich allerdings nur abwärtskompatible und Xbox One-Spiele spielen, wobei die mit einer SSD die Ladezeiten kürzer sind. Xbox Series X-Spiele können auf externen Geräten gespeichert werden, aber Xbox Series X optimierte Spiele laufen nur von einer NVMe SSD aus.

Externe Laufwerke verbindet man wie bereits bei der Xbox One: Man steckt das Laufwerk einfach an einen USB-Anschluss und die Xbox erkennt es automatisch. Wenn das Laufwerk formatiert werden muss, wird man darauf hingewiesen. Insgesamt handelt es sich um eine Plug-and-Play-Lösung, die so gut funktioniert, wie man sich nur wünschen kann.

Gut daran ist, dass man beim Installieren oder Deinstallieren von Spielen einzelne Teile auswählen kann, statt das ganze Spiel. So kann man z.B. bei Doom Eternal nur den Multiplayer herunterladen, nicht aber die Kampagne, oder umgekehrt. Wir sind gespannt, wie viele Spiele diese Funktion unterstützten werden, denn diese Entscheidung überlässt Microsoft den Entwicklern.

Xbox Series X Controller

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)
  • Vertraut und dennoch etwas anders
  • Funktioniert mit vielen verschiedenen Geräten
  • Verbesserte Grifftexturen und Abmessungen
  • Neuer „Share“-Button

Der Xbox Series X Controller fühlt sich vertraut in der Hand an, ist aber dennoch subtil anders. Verbesserte taktile Texturen und eine verfeinerte Geometrie sorgen für ein ergonomisch freundlicheres und bequemeres Spielerlebnis.

Oberflächlich betrachtet, sieht der X-Controller der Xbox-Serie nicht nach einer besonders drastischen Abweichung von seinem Vorgänger aus. Er weist eine ähnliche Form auf und behält sein traditionelles Tasten- und Trigger-Layout bei. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch die subtilen Unterschiede, die Microsoft implementiert hat.

Zunächst einmal wurde das zuvor glänzende Äußere des Gamepads durch eine matte Oberfläche ersetzt, die dem Design der Konsole sehr nahe kommt. Das sieht zwar elegant aus, bringt aber auch Nachteile mit sich. Der Controller nimmt leicht Kratzer und Schrammen auf, die sich auf der matten Oberfläche bemerkbar machen. Und wenn man bedenkt, wie viel Zeit man den Controller beim Spielen in der Hand hält, ist es durchaus möglich, dass es schwierig sein wird, den Controller über die Jahre in Tipp-Top-Zustand zu halten. Den Controller gibt es auch in anderen Farben (aber nicht zur Xbox dazu), die etwas weniger anfällig sein könnten.

Aber das ist eine kleine Haarspalterei, und insgesamt haben wir festgestellt, dass der Xbox Series X-Controller durchaus hochwertig ist – sowohl im Aussehen als auch in der Bedienung.

Der überarbeitete Controller verfügt jetzt über eine taktile Textur sowohl an den Triggern als auch an den Griffen und Bumpern. Durch diese kleine Verbesserung fühlt sich der Controller in unseren Händen sicherer an, da die Textur das Gamepad an Ort und Stelle hält – ohne Hautausschlag zu verursachen.

Darüber hinaus wurden bei gleicher Größe des Controllers die Bumper und Trigger abgerundet und verkleinert, wodurch sich das Gamepad insgesamt weniger sperrig anfühlt. In kleinen Händen fühlte sich der Xbox One-Controller oft recht sperrig an, aber diese einfache Änderung verbessert den Komfort auf eine subtile, aber spürbare Weise.

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)

Die vielleicht auffälligsten Änderungen am Controller sind die „Share“-Taste und das hybride D-Pad. Die Share-Taste dient im Wesentlichen als Capture-Taste, mit der man mit einem einfachen Klick Screenshots von seinem Spiel machen kann. Ein Klick macht einen Schnappschuss, während ein längeres Halten der Taste ein 15-Sekunden-Video aufnimmt. Die Dauer lässt sich jedoch in den Einstellungen ändern. Es ist viel einfacher als bei der Xbox One, die Home-Taste und dann X oder Y zu drücken, aber wir fanden es etwas knifflig, schnell einen Screenshot zu machen – das kann je nachdem, wie groß deine Hände sind, variieren.

Das hybride D-Pad hingegen zielt darauf ab, einen Mittelweg zwischen dem klassischen D-Pad des Xbox One-Controllers und dem austauschbaren Disc-förmigen, facettierten D-Pad des Xbox Elite Wireless Controller Series 2 zu schaffen. Das Ergebnis ist eine Art traditionelles D-Pad, das auf einer Scheibe liegt. Auch hier handelt es sich um eine kleine, aber willkommene Änderung, mit der mehr Kontrolle über das D-Pad gegeben werden soll – und sich gleichzeitig angenehmer anfühlt.

Aber es gibt viel am Design des Controllers, das sich nicht geändert hat. Der Xbox Series X-Controller behält seine 3,5-mm-Audiobuchse und den Erweiterungsanschluss an der Unterseite, seinen USB-Ladeanschluss und die Kopplungstaste an der Oberseite und die Tasten die Ansicht-, Menü- und Xbox-Tasten auf der Vorderseite.

Abgesehen von den Designänderungen hat der Xbox Series X-Controller auch Verbesserungen in der Funktionalität erfahren. Wir haben festgestellt, dass der Controller besser reagiert, was wahrscheinlich auf die angeblich geringere Latenzzeit zurückzuführen ist. Gleichzeitig war die drahtlose Verbindung des Gamepads über Bluetooth mit einer Reihe von Geräten – darunter die Xbox One, ein iPhone 11 und ein Mac – problemlos möglich.

Der Controller der Xbox Series X läuft wieder mit AA-Batterien (normal oder wiederaufladbar), aber wenn du nicht ständig Batterien wechseln oder Akkus aufladen willst, solltest du in ein Play and Charge-Kit investieren, oder den Controller per USB-C an die Konsole anschließen (auch wenn das die Bewegungsfreiheit einschränkt).

Xbox Series X Features

Xbox Series X

(Image credit: TechRadar)
  • Quick Resume funktioniert nahtlos
  • Großartige Abwärtskompatibilität zu Spielen und Zubehör
  • 4K UHD Blu-Ray-Laufwerk
  • Dolby Atmos- und DTS-Unterstützung
  • Mehr Unterhaltungs-Apps als je zuvor
  • Smart Delivery macht den Konsolenwechsel einfach
  • Xbox-App (Beta) macht es einfacher, die Konsole von unterwegs zu verwalten

Die Xbox Series X besitzt eine Menge nützlicher Features und bedeutende QoL-Verbesserungen, während das Blu-Ray-Laufwerk und der Zugriff auf Unterhaltungsapps bedeuten, dass die Konsole als Unterhaltungszentrum fungieren kann.

Quick Resume

Gears Tactics

(Image credit: The Coalition)

Die vielleicht begrüßenswerteste Funktion der Xbox Series X ist Quick Resume. Der Zweck von Quick Resume besteht darin, ein Spiel aus dem Ruhezustand heraus so ziemlich sofort fortsetzen zu können. So kann man innerhalb von Sekunden wieder in das Spiel einsteigen, wo man aufgehört hat, als ob man nie aufgehört hätte zu spielen - ohne sich erneut durch Ladebildschirme zu quälen. Und nicht nur das: Man kann auch innerhalb kürzester Zeit zwischen mehreren Spielen hin- und herspringen, die in diesen Ruhezustand versetzt wurden. 

Wir konnten in Sekundenschnelle nahtlos zwischen den einzelnen Spielen hin- und herspringen – vorausgesetzt, die Spiele, zwischen denen man hin- und herspringt, sind bereits vorher gestartet worden. Wir konnten innerhalb von 11,4 Sekunden von einem Holzplatz als Alan Wake zu Alyson Ronan in einem Lebensmittelladen springen, indem wir die Xbox-Taste auf dem Controller drückten und das Spiel in der Seitenleiste auswählten. Das geht von Spiel zu Spiel – keine Ladebildschirme. Wenn wir über den Startbildschirm des Xbox-Dashboards, das als aktuelles Spiel ausgewählt wurde, auf Tell Me Why zugreifen wollten, betrug die Zeit vom Dashboard bis zum Gameplay 2,7 Sekunden.

Microsoft hat nicht angegeben, ob es ein Limit für die Anzahl der Titel gibt, die sich gleichzeitig im Ruhezustand befinden können, aber wir haben festgestellt, dass mehr als vier anfangen, die Maschine zu strapazieren. Wenn wir mehr als vier Spiele in den Ruhezustand versetzt haben, mussten wir einige davon wieder vollständig hochfahren – wobei die Konsole das Spiel geschlossen hat, das als erstes geöffnet wurde.

Online-Multiplayer-Spiele funktionieren ein wenig anders als die anderen Titel. Es wäre nicht machbar, den Spielern die Möglichkeit zu geben, das Online-Gameplay in der Mitte des Spiels zu unterbrechen, oder wir hätten einfach nur einen Haufen AFK-Spieler auf den Servern.

Wenn du zum Beispiel mitten im Spiel in Sea of Thieves bist und dich dann entscheidest, in ein anderes Spiel zu wechseln, wirst du aus dem Spiel entfernt – aber du kannst Quick Resume vom Titelbildschirm aus fortsetzen.

 Abwärtskompatibilität

Alan Wake

(Image credit: Remedy Entertainment)

Ein weiteres überragendes Merkmal der Xbox Series X ist ihre gigantische Abwärtskompatibilität. Es sind über 1.000 abwärtskompatible Titel verfügbar, was bedeutet, dass es schwierig fallen dürfte, Spiele zu finden, die auf der Series X nicht unterstützt werden.

Wie bereits erwähnt, konnten wir feststellen, dass diese Spiele schneller laden und einfach besser laufen. Bessere Stabilität äußert sich in weniger Frame Drops und insgesamt fühlen sich ältere Spiele schöner an, selbst wenn sie gegenüber modernen Titeln veraltet wirken.

Abwärtskompatibilität erstreckt sich allerdings auch auf Xbox-Zubehör. Der Original-Xbox Wireless Controller und der Xbox Elite Wireless Controller Series 2, aber auch Headsets verbinden sich problemlos mit der Xbox Series X.

Sämtliches offiziell lizenziertes Xbox One-Zubehör, das per kabellos oder per USB mit der Xbox verbunden wird, sollte mit der Xbox Series X funktionieren; ausgenommen sind allerdings Geräte mit optischem Anschluss, auch wenn hier vielleicht per Firmware-Update nachgebessert werden kann.

Smart Delivery

Watch Dogs: Legion

(Image credit: Ubisoft)

Smart Delivery auf der Xbox Series X soll sicherstellen, dass du die richtige Version eines Spiels erhältst, egal auf welcher Konsole du es ursprünglich gekauft hast. Im Grunde ist es so eine Art Kombination aus Abwärts- und Aufwärtskompatibilität. 

Wir konnten Spiele, auf die wir auf Xbox Series X Zugriff hatten, auch problemlos auf der Xbox One S starten, und zwar ohne zwei Versionen desselben Spiels zu kaufen. Wir könnten also The Falconeer auf Xbox Series X – mit den ganzen Optimierungen – spielen und zur Xbox One S wechseln und dort weiterspielen, aber ohne die Optimierungen der Series X.

Auch Spielstände teilen sich die Konsolen, sodass wir ohne Weiteres zwischen den Konsolen hin und her springen konnten. Ebenso konnten wir von auf der Xbox Series X auf unsere Xbox One-Spiele. Series X-Optimierungen dafür sind bei Spielen wie Gears Tactics und Gears 5 sofort verfügbar.

Multimedia

Netflix

(Image credit: Netflix)

 Die Xbox Series X verfügt außerdem über eine Vielzahl Multimedia-Features. Zum einen verfügt sie über ein 4K-Blu-ray-Laufwerk, das einfach zu bedienen ist.

Abgesehen davon hat man außerdem Zugriff auf Services wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney Plus, die bereits auf der Xbox One verfügbar waren, unter den Neuzugängen befinden sich außerdem Apple TV und Sky Go. Alle nutzen die 4K-UHD-Funktionen der Konsole aus, benötigen dafür aber eine gute Internetverbindung.

Zwar sind die meisten beliebten Unterhaltungs-Apps verfügbar, aber wir mussten feststellen, dass ein paar (regionale) Apps fehlen, auf die wir gerne Zugriff hätten, darunter MagentaTV, Joyn und TVNow in Deutschland. Microsoft hat allerdings versprochen, dass immer mehr Apps für die Xbox erscheinen.

Dolby Vision-Unterstützung

Gears 5

(Image credit: The Coaliton)

Microsoft ist außerdem der einzige Konsolenhersteller, der Dolby Vision unterstützt, ein genaueres HDR-Format, das überragenden Kontrast und Farbtreue ermöglicht. Was Inhalte angeht, kann man Netflix (mit der oberen Abostufe) oder 4K Blu-Rays mit Dolby Vision schauen, oder in Ori and the Will of the Wisps oder Gears 5 erleben.

Der Vorteil von Dolby Vision gegenüber HDR10 ist, dass er 12-Bit-Farbe unterstützt, was der Konsole erlaubt, über 68,7 Milliarden Farben anzuzeigen, wesentlich mehr als das 10-Bit-HDR-Format kann. Natürlich hängt es letztendlich auch vom Fernseher ab, wie gut die Farben aussehen – der dementsprechend selbst Dolby Vision unterstützten muss.

 DTS- und Dolby Atmos-Unterstützung

Forza Horizon 4

(Image credit: Playground Games)

Zwar ist die Standardeinstellung für Kopfhörer auf der Xbox Series X Windows Sonic, wie bereits bei der Xbox One, doch sie unterstützt auch Dolby Atmos und DTS headphone:X-Sound – für das aber jeweils eine separate Lizenz gekauft werden muss.

Windows Sonic ist völlig ausreichend für alle, die mit ihrem Sound nicht allzu pingelig sind, aber Dolby Atmos und DTS bieten ein umfassenderes Raumklangerlebnis. Konkret bedeutet dass, dass man die Schritte eines Gegners genau aus der Richtung hört, wo er sich relativ zu dir befindet. Wenn du viel Online-Multiplayer spielst, dürfte es sich lohnen, eine der Lizenzen zu kaufen, besonders, weil kein bestimmtes Headset dafür benötigt wird – Dolby Atmos braucht eine kompatible Soundbar.

Außerdem funktionieren die beiden Codecs nur mit Spielen, die Dolby Atmos oder DTS unterstützen. Dazu gehören z.B. Gears 5, Foza Horizon 4 und Rise of the Tomb Raider.

Xbox-App

Xbox Series X

(Image credit: Microsoft)

Zur Veröffentlichung dieses Testberichts befindet sich die Xbox-App für iOS und Android immer noch in der Beta-Phase. Die aktualisierte Version der Begleit-App gewährt mehr Kontrolle denn je, darunter für die konsolenübergreifende Speicherverwaltung, Sprachchat mit Freunden auf Xbox oder PC und das einfache Teilen von Clips und Screenshots von Spielen. Außerdem kann man damit das Smartphone als Fernbedienung für die Konsole verwenden, was bei den Multimedia-Diensten nützlich sein kann.

Insgesamt fanden wir die Begleiter-App einfacher denn je zu benutzen und von unterwegs auf die Xbox zugreifen zu können.

Xbox Spielbibliothek

The Touryst

(Image credit: Shin'en Multimedia)
  • Launch-Auswahl etwas enttäuschend
  • Extrem viel Auswahl mit Xbox Game Pass
  • Eine Menge abwärtskompatibler Spiele

Das vielleicht größte Problem der Xbox Series X ist ihre enttäuschende Auswahl an Launch-Titeln: Assassin’s Creed Valhalla, Watch Dogs: Legion, Dirt 5 und Yakuza: Like a Dragon – keins davon ein Exklusivtitel, obwohl Yakuza erst nächstes Jahr für PS5 erscheint.

Tatsächlich ist jeder Launch-titel bereits für Xbox One erhältlich (oder wird es sein) – und viele erscheinen auch für PS5. Die Launch-Titel, die Xbox-exklusiv sind, so wie Gears 5, Forza Horizon 4 und Ori and the Will of the Wisps, sind alle optimierte Versionen von Xbox One-Titeln.

Während unserer Testphase hatten wir Zugriff sowohl auf abwärtskompatible Xbox-Spiele als auch eine Handvoll Next-Gen-Spiele, die für Xbox Series X optimiert waren. Optimierungen für einige der Third-Party-Titel waren zum genannten Zeitpunkt aber nicht verfügbar. Patches für Spiele wie Watch Dogs: Legion sollen zum Konsolenstart am 10. November verfügbar sein.

Spiele wie Yakuza haben uns zwar gefallen und die Optimierungen von Gears 5 und Gears Tactics waren sehr eindrucksvoll, aber es gab kein Spiel, das uns wirklich von den Socken gehauen hat und die Xbox Series X zu einem Pflichtkauf an Tag eins macht. Du kannst das ganze Launch-Lineup hier ansehen.

Die Auswahl ist ein bisschen enttäuschend und hätte wenigstens ein bisschen von Halo aufgepeppelt werden können, das zwischenzeitlich auf 2021 verschoben wurde. Wir hoffen, dass Microsoft die Spielbibliothek in Zukunft noch ein bisschen ausfüllen kann, aber ein besonders starker Start ist es nicht.

Xbox Game Pass

Xbox Game Pass Ultimate

(Image credit: Microsoft)

Ein Wermutstropfen, was verfügbare Spiele angeht, ist, dass Xbox Series X-Besitzer zum Release Zugriff auf tausende abwärtskompatible Spiele haben werden, sodass man genug ältere Spiele zum Spielen hat.

Wenn du eine Xbox Series X zum Verkaufsstart kaufst, raten wir dringend zu einem Xbox Game Pass Ultimate-Abo. Wie zuvor erwähnt, bekommt man mit dem Xbox Game Pass Ultimate Zugriff auf hunderte Xbox One-Spiele von Anfang an, einschließlich First-Party-Spiele. Wenn es also darum geht, Geld zu sparen, wirst du kein weiteres Geld für neue Spiele ausgeben müssen – außer sie sind nicht im Game Pass enthalten.

Xbox Series X Optimized

Xbox Series X

(Image credit: Microsoft)
Xbox Series X Optimized-Spiele

Xbox Series X Optimized-Spiele haben ein Symbol in der Spielbibliothek, das dies anzeigt. Während unserer Testphase wurde das Symbol allerdings nicht angezeigt, was es schwierig gemacht hat, zu erkennen, welche Spiele optimiert sind.

Eine Handvoll Xbox One-Spiele wurde für die Xbox Series X optimiert. Diese Spiele wurden entweder für die Xbox Series X aktualisiert oder haben sie bereits bei der Entwicklung berücksichtigt, um die Leistung der Konsole voll ausnutzen zu können – und das tun sie in der Tat.

Wir haben ein paar Optimized-Titel getestet, darunter Gears 5, Yakuza: Like a Dragon und The Falconeer und haben herausgefunden, dass die Ladezeiten extrem kurz sind, sie stabiler laufen und insgesamt wesentlich besser aussehen.

Gears 5 auf Xbox Series X zum Beispiel hat Ray-Tracing und läuft in 4K mit 60 FPS, weshalb die Kampagne besser aussieht denn je und schneller lädt. Dank der stabilen Bildraten und den fehlenden Ladebildschirmen ist es sofort wesentlich immersiver. Der Unterschied ist sogar noch auffälliger beim Gears 5-Multiplayer, der in 4K mit 120 FPS läuft, was die Performance butterweich macht und wesentlich reaktionsfreudiger – wichtig bei Online-Multiplayer. In Kombination mit Dolby Atmos ist das Spiel eine überragende Demonstration der rohen Leistung der Xbox Series X. 

Soll ich die Xbox Series X kaufen?

Xbox Series X

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Kauf’ sie, wenn…

Du minimale Ladezeiten und flüssigeres Gameplay willst
Die superschnelle SSD der Xbox Series X reduziert die Ladezeiten von Spielen – alt und neu – unheimlich, während die spezielle RDNA 2-GPU 4K/60FPS erlaubt (und 120 FPS unterstützt). Wenn du also keine Kompromisse mehr eingehen willst: Hier bekommst du beides. 

Du ein überragendes audiovisuelles Multimedia-Erlebnis willst
Ein eingebauter 4K-Blu-Ray-Player, Zugriff auf eine Vielzahl an Streamingdiensten und Unterstützung für Dolby Atmos und Dolby Vision machen die Xbox Series X zu einem großartigen Gerät für alle, die ihre Konsole zusätzlich als Heimunterhaltungsystem benutzen wollen und starke audiovisuelle Kennzahlen möchten.

Du weiterhin deine alten Xbox-Spiele und dein altes Xbox-Zubehör benutzen willst
Die Xbox Series X ist abwärtskompatibel zu drei Generationen Xbox-Spielen, was bedeutet, dass du dir keine Sorgen darum machen musst, ob du auf alte Spiele auf der neuen Konsole zugreifen kannst. Zur Erscheinung sind über 1.000 Spiele abwärtskompatibel und das meiste Xbox One-Zubehör soll auch kompatibel sein. Außerdem bedeutet Smart Delivery, dass du zwischen deiner alten und neuen Konsole wechseln kannst.

Du mehr Kontrolle über deinen Speicherplatz willst
Mit der Möglichkeit, auswählen zu können, welchen Teil eines Spiels du installierst, entweder auf der Konsole selbst oder mit der Xbox-App, ist die Speicherverwaltung der Konsole einfacher denn je. Außerdem ist Speichererweiterung dank der Karten von Seagate sehr einfach, wenn auch teuer.

Xbox Series X

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Kauf’ sie nicht, wenn…

Du aufregende Launch-Titel willst
Die Auswahl an bahnbrechenden Exklusivtiteln für die Xbox Series X läst zu wünschen übrig. Diejenigen, die erhältlich sind, sind optimierte Xbox One-Spiele und solche, die auch auf anderen Plattformen erhältlich sind. Wir gehen davon aus, dass die Bibliothek mit der Zeit wächst, aber geh nicht davon aus, dass sie dich zum Release von den Socken haut. 

Wenn du nicht mindestens einen 4K-TV zulegen willst
Die Xbox Series X bietet zwar geringere Ladezeiten und eine Menge QoL-Features, aber ohne zumindest einen 4K-Fernseher kannst du nicht alles aus den letzten visuellen Upgrades herausholen – es die Schärfe von 4K und ohne HDMI 2.1-kompatibles Display kommst du auch nicht auf 120 FPS.

Du eine überarbeitete Oberfläche erwartest
Das Interface der Xbox Series X unterscheidet sich kaum von seinem Vorgänger, abgesehen von dynamischen Hintergründen und höherer Geschwindigkeit. Erwarte also keinen großen Unterschied zur Xbox One. 

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de